Seite - 125 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe W-Z, Band 6
Bild der Seite - 125 -
Text der Seite - 125 -
W i e n . 135
Parzellen/ deren nordöstliche, an den Schaumburgergrund gränzend,
sich von der alren Wieden Hauptstraße bis an das blecherne Thurmfeld,
die südwestliche von derselben Hauptstraße bis an den Linienwall erstreckt.
Dic.'se Vorstadt ist klein, aber stark bevölkert/ indem auf jedes Haus im
Durchschnitt 1l9 Einw. kommen. 3) N iko lsdor f , südwestlich an
die Wieden stoßend, bildet eine einzige, ziemlich gerade Hauptgaffe. 4)
Der Laurenzergrund, zwischen Hungelbrunn und Matzleinsdorf
eingeschloffen, und von der Matzleinsdorfer Hauptstraße bis an den Li-
nienwall reichend/ ist dem Terrain und der Bevölkerung nach die kein«
sie aller Vorstädte. 5) Matzleinsdorf oder Matzelsdorf umlaßt
einen nicht unbeträchtlichen Raum im Westen von Nikolsdorf, Hun-
gelbrunn und Laurenzergrund. Einen Theil desselben durchschneidet die
Matzleinsdorfer Hauptstraße/ welche als Fortsetzung der alten Wieden
Hauptstraße anzusehen ist, und an der Matzleinsdorfer Linie endigt.
Mitten in der Hauptilraße, von allen Seiten frey steht die einfache
Pfarrkirche St . F lo r ian , seit 1725 erbaut; außer ihr besteht noch
eine Capelle an der Linienmauth. Ausgezeichnet ist hier das schöne Ge-
bäude des Freyh. v. Dietr ich an der Hauptstraße, mit einem Garten
und der vormahls v. S chönfeld'schen technischen Sammlung. Man
findet hier viele vortreffliche Gartenanlagen und mehrere Fabriken. 6)
Margarethen liegt am rechten Ufer der Wien, ist mit Ausnahme
weniger Gaffen unregelmäßig angelegt, hat aber einen Platz, Schloß-
platz genannc, und eine 1763 erbaute Pfarrkirche St . Joseph (ins-
gemein auch Pfarre im Sonnenhof genannt), das Hochaltarblatt ist von
Al tomonte , die heil. Theresia und Anna von Au erb ach, der
heil. Leo nhard von M a u l bertsch. In dieser Vorstadt befinden sich
eine Kleinkinder- Bewahranstalt, ein Brauhaus im vormahligen Schloß-
gebäude und mehrere Seiden- und andere Manufacturen. 7) Rein-
prechtsdorf (sonst auch Rampersdor f genannt), nördlich von
Matzleinsdorf ist von sehr beschränktem Umfange und wird zum Theil
von Taglohnern bewohnt. 8) Der S ch aum bürg erg rund oder
Schaumburgerhof, eine Besitzung der Grafen von Starhem-
berq , ist die neueste Vorstadt W.'s und ganz regelmäßig angelegt, mit
durchaus geraden Gassen. Außer dem grast. Keg l erich'schen Palaste
mit Garten trifft man hier mehrere Seidenmanufacturen und eine Fa-
brik von Ackerwerkzeugen, ökonomischen und andern Maschinen, eine
Kinderwartanstalt. 8) Die südwestliche Ecke der Vorstädte im Süden
des Wienftusses bildet der zum Theil regelmäßig gebaute herrschaftliche
Grund Hundsthurm, der bis an den Linienwall anslößr, und durch
die Schönbrunner oder Hundnhurmer Linie mit dem Dorfe Gaudenz»
dorf in Verbindung steht. Die Iohannagasse. ist in gerader Linie an<
gelegt. Man trifft hier mehrere Seidenmanufacturen, ein herrschaftli-
ches Brauhaus und eine kleine Capelle an der Linie. Zum Polizeybe-
zirke Wieden gehören ferner noch 2 außer dem Liniengraben angelegte
Leichenhöfe: Der MatzleinZdorfer Gottesacker, östlich von der Matz-
lein-dorfer Linie, 96 Kl. lang und 45H Kl. breit, und der vor der
Hundsthurmer Linie südlich an der Straße nach Inzersdor f gelegene,
welcher 67 Kl. lang und 525 Kl. breit ist. — IV. Der Polizeybezirk
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Band 6
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe W-Z
- Band
- 6
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 668
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie