Seite - 154 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe W-Z, Band 6
Bild der Seite - 154 -
Text der Seite - 154 -
154 wimmer, Ios.—Windhag'sches ^tiftseminarium.
Nach vollendetem zehnjährigen Societats-Vertrag trennte er sich von
K u pffer und eröffnete 18l9 seine eigeneHandlung, welche noch besteht.
Er besitzt wohl in der ganzen Monarchie das größte und bestsortirte La«
ger theologischer Werke, auf das er seine ganze Aufmerksamkeit verwen»
det/ und dabey keine Kosten scheut. Außerdem hat er nebst medicinisch«
chirurgischen auch eine gute Auswahl militärischer Werke. Wahrend seiner
buchhandlerischen Laufbahn lieferte er nachstehende literarische Producte;
im G e ro ld'schen Verlage: Das Hausbuch für Frauen und Mädchen und
Meißner's Stammbuch, theils eigene Arbeit, theils Compilation. Beyde
Werke haben schon mehrere Austagen. Ferner in demselben Verlag: Lohn
des Fleißes und der guten Sitten; Denkbuch für die Jugend und Andachts«
Übungen zum Altarssacrament.—In seinem eigenen Verlag: Gott prüft,
Gott schützt die Jugend; die gottgefälligen Kinder; dann eine Bildungs«
Bibliothek für Mädchen rwn reiferem Alter, wovon bereits lO THle., deren
jeder fär sich ein Ganzes bildet, fertig sind und die 3 ersten schon 3
Aufiagen haben. Diese Bibliothek ist auf 12 Thle. berechnet, wovon der
11. auch noch im Laufe dieses Jahres erscheinen dürfte.
wimmer, Ios., Doctor und Professor der Chirurgie zu Oratz,
war 1742 zu Wien.geboren. An der Universität daselbst vollendete er
seine Studien, widmete sich dann der Wundarzneykunde und unternahm,
um sich in derselben vollkommen auszubilden, mehrere Reisen, auf wel-
chen er mit vielem Eifer und Erfolge die Einrichtungen verschiedener aus-
wärtiger Spitaler und sonstiger SanitatsAnstalten kennen lernte. 1769
nach Wien zurückgekehrt, wurde er Magister der Chirurgie und assi-
stirte durch 2 Jahre in dem damahligen spanischen Spital, dann nahm
ihn Fürst Schwarzen b e rg als Hauschirurg nach Brüss e l mit. 1772
ging er wieder in sein Vaterland zurück und begab sich nach Oratz, wo
er sich als Wundarzt hauslich niederließ. Nachdem er noch 1774 in
Wien die Vorlesungen über die Geburtshülfe gehört hatte, begann er
1776 in Vorlesungen über
Anatomie zu halten. 1730 erhielt er die Professur der theoretischen und
practischen Chirurgie am Lyceum daselbst und trug als solcher aufs tha-
tigste zur Errichtung eines allgemeinen Krankenhauses bey. 1739 erhielt
er zu Wien das Doctorat der Chirurgie und wurde zugleich von der k. k.
medic. - chirurg. Iosephsakademie zum correspondirenden Mitgliede er-
nannt. Nach Grätz zurückgekehrt, widmete er sich fortan auf das eif-
rigste seinem Lehrfache und der chirurgischen Spilalsbesorgung. 1303 trat
er seines Alters und körperlichen Schwache wogen, in einen ehrenvollen
Ruhestand, welchen er, mit pathologischen Sammlungen beschäftigt,
durch mehrere Jahre genoß. Er starb zu Gratz den 1. Iuly 1324. Im
Drucks-hatte er herausgegeben: Krankheits-und Heilungsgeschichte ejner
merkwürdigen Geschwulst am Halse, Gratz 1795.
windhag'schetz Stiftseminarium, mir Bibliothek iu Wien.
Der k. k. Kammerrath, Ioh. Ioach. Entzmüller, welcher wegen
seiner Verdienste in den Grafenstand erhoben wurde, und von seiner Herr-
schaft Wind Hag in Osterreich ob der Enns den Nahmen erhielt, stifte-
te in seinem Testamente vom 31. Oct. 1670, und in denCodicilleN vom
ö. Dec. 1672 und 19. Dec. 1676 ein Seminarigm. Noch bey seinen
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Band 6
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe W-Z
- Band
- 6
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 668
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie