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158 Windischkappel. — winiwarter.
dem Erfolg entgegen. Allein der erste Termin, vom I.Iuly 1767 sowohl,
als der letzte vom 1. Sept. 1739 verstrichen, ohne daß irgend ein Auf-
lösungsversuch erschien, da jeder das Unmögliche fühlre, das W. hier
geleistet verlangte, und wovon er selbst nur eine dunkle Idee der Aus«
führbarkeit bey sich herumtragen mochte/Nur einige widerlegende und sa-
tyrische Schriften dagegen kamen in Wien zum Vorschein. Von einem
einzigen Manne weiß man, daß er sich mit Lösung dieser Aufgabe oder
vielmehr mit den Praliminar-Fragen dazu beschäftigt hat. Es war dieß
ein Schwede, Törner , ein Mathematiker. Die nächste Schrift von W.
hat den Titel: Betrachtungen über verschiedene Gegenstande, worüber
man heute sehr viel schreibt. Nürnb. 1787. Dann erschien: Objectiong
2ux soci^tegzecretez, London 1788. Ferner Dizcnurz, 62N8 leyuel
«n examine 1^5 6eux czueztiong suivante«;: 1. Dn Monar^ue »l-i!
I« clroit 6e cl^an^er de son c^el uile donötitution 2vi6ement vi-
cieuse? 2. ^8t-il pruclent a lui, est-il cle zon inter^t, du I'entre-
f)^6n6r^? äuivi derellexionspi-Iti^ueL, 1783. — s o l u t i o i i
«1'lin pi-okleme, ou I^istoire inetapil^Zic^ue de j'orAInizati
inale. Brüssel 1789. — I^incipez in^tIp^^öi^uez c^6 I'oräre
<le Ia loi et ^6 Ia religion ngtur^iie (war als eine Fortsetzung des vo-
rigen Werkes bestimmt, scheint aber nicht gedruckt worden zu seyn).—
Ve l'äms, 6e i'intelü^nce et 6e Ia iil)ei-t6, c^e la volonte, Straßb.
1790. — Noch gaben seine handschriftlichen Materialien den Titel an
von einer Schrift: „ve 1a peine 6e inort et l^ o la toi-tui-e," ohne zu
bestimmen, ob sie gedruckt worden ist. Am stärksten aber offenbarte sich
sein Hang, das Ungewöhnliche zu denken, mit bewunderungswür-
digem Muth Hand an die Ausführung zu legen, und sich dabey über die
Urtheile der spöttelnden Welt wegzujetzen, durch den Antrag, den er 1793
dem versammelten Friedens-Congreß zuRastadt machte. Der Inhaltdie-
ser so feyerlich übersendeten, französisch geschriebenen Denkschrift bestand
darin, daß W. sich zu Abfassung einer höchst vollkommenen Theorie der
Gesetzgebung, so daß die Gesetze über allen Streit erhaben waren, anhei-
schig machte. Dieser originelle Ä?ann starb den 24.Iän. 1302 auf feinem
Schlosse S tiekna in Böhmen.
windischkappel, illyr. landesfürstl. Markt im Klagenfurter Kreise
Kärnthens, mit einem Paß zwischen hohen Bergen und einem Quecksil-
berbergwerke in der sogenannten Kotschna.
windischmatrey, tyrol. Marktflecken im BruneckerKreise im Tau«
ernthale am Tauernbache, mit 500 Einw. und einem alten Schlosse. Dieser
Ort gehörte früher zu Salzburg und wurde 1816 zugleich mit dem
Ziller« und Brirenthale mit Tyrol vereinigt.
rvindisch-proben (Böhmisch Pron),ungar. Marktflecken im
Thuroczer Comitat, von Slowaken bewohnt, liefert vortrefflichen Käse,
von welchem mehrere tausend Pfund allein nach Preß bürg gehen. An
dem gegen Norden stehenden Hügel Beleh rad ist ein wenig besuchter
Sauerbrunnen.
win iwarter , Ios., k. k. Negierungsrath und Professor der Rechte
an der Wiener Universität, ist am 14. April 1780 zu Krems in Nieder-
österreich geboren, studirte zuerst an dem dortigen Gymnasium die Philo-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Band 6
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe W-Z
- Band
- 6
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 668
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie