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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe W-Z, Band 6
Seite - 170 -
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170 wladislausll., Rönig von Böhmen und Ungarn. zeichnung der Cardinal Ju l i an Casarius den König W. , den Arieden zu brechen; allein in der Schlacht bey V a r n a den I I. Nov. 1444 erlitt W. eine ganzliche Niederlage und wurde selbst getödtet. Wladislaus I I . König von Böhmen und Ungarn, Sohn des Königs Casimir IV. von Polen, geboren 1455, wurde, nach dem Tode Königs Georg (Podiebrad) von Böhmen, 1471 von den böhm. Ständen auf ihren Thron erhoben, darüber jedoch mit Mathias Corv inus, Konig von Ungarn, in einen Krieg verwickelt. Unter meh- reren Kroncompstenten hatte W, die meisten Stimmen für sich. Indessen kostete es ihn viele Mühe, sich im Besitz der Krone zu behaupten, dsnn Papst S i r t us IV. that die Bischöfe, die ihn gekrönt hatten, in den Bann, weil er lieber den König Math ias Corvinus auf dem böhm. Thron gesehen hätte, der aus Verdruß über die fehlgeschlagene Wahl in Mähren einfiel, und das Land verheerte. W. war in diesem Kriege unglücklich, und so murrte bald genug sein eigenes Volk gegen ihn. Die Theologen von der utraquistischen Partey predigten gegen ihn, und die katholischen nahmen ihn in Schutz. Hierüber kamen beyde Theile dergestalt an einander, daß es die auffallendsten Mordscenen gab. W. selbst schwebte, da er in das insurgirte P r a g kam, mehr als einmahl in Todesgefahr. Erst 1486 , und zwar 15 Jahre nach feinem Regierungsantritt, gelang es ihm, die Ruhe zwischen den er- bitterten Parteyen etwas herzustellen. In eben diesem Jahre schien W. in einen Krieg mit Deutschland verwickelt zu werden, indem er die Be- leidigung rächen wollte, die ihm dadurch widerfahren war, daß er nicht zur Wahl des Erzherzogs Max imi l ian zum röm. König eingeladen wurde, da er auch zum churfürstlichen Collegium gehörte, der jedoch noch glücklich vermittelt wurde. 1490 wurde abermahls ein Anschlag ge- gen sein Leben geschmiedet, weil ep zur Vermehrung seiner karg zuge- schnittenen Einkünfte einen Beytrag verlangte. Dieser mißlang aber. Im Frieden zu Olmütz 1479 sah sich zwar W. genöthigt, seinem siegreichen Gegner Math ias Corvinus Mähren, Schlesien und die Lausitz abzurrelen, und selbst den königl. Titel von Böhmen zuzu- gestehen. Als aber Math ias 1490 starb, hatte W. das Glück, selbst zum König von Ungarn gewählt zu werden, und den ungar. Thron zu besteigen; er wurde zu Stuhlweißenburg gekrönt. W. gab in dieser Zeit zu erkennen, als wollte er die Witwe von Math ias Co r, vinus heyrathen. Kaum sah er sich aber im Besitz der Macht, so vermählte er sich mit Johanna von Fo i r , die ihm mehrere Kinder gebar. Durch weise Gesetze, welche die Reichsstände bestätigten, suchte er in Ungarn Ruhe unh Ordnung wiederherzustellen. Iblü kam die berühmte Wechselheyratb seines Sohnes Ludwig mit Kaiser Maxi- mi l ian I. Enkelinn Mar ia und seiner Tochter Anna mit des Kaisers Enkel Ferdinand (nachmahls als Kaiser I.) in Wien zu Stande, wodurch, da W. am 13. März 1516 starb, und dessen ein- ziger Sohn Ludwig I I . 1526 in der Schlacht bey Mohäcs gegen die Türken blieb. Osterreich aufs Neue zur böhmischen und in der Folge auch zur ungarischen Krone gelangte.
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe W-Z, Band 6
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe W-Z
Band
6
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
668
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
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