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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe W-Z, Band 6
Seite - 184 -
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l8! Wollenstem, das Geschleckt. Dienst, als er seinen unversöhnlichen Haß gegen Friedrich erkannte; warnend eilte er zu seinen Landsleuten, und beschwur sie, sich zu erin« nern, was Herzog Rudolph für sie gethan; wie Herzog Leopold bey Semvach noch in seinen letzten Augenblicken daran dachte, das sinkende Banner und mit ihm die Ehre Tyrols zu reiten; wie selbst Herzog F r i e d r i c h sie geschirmt und uno.-rdrossen kür die Aufnah- me des Landes gewacht Habs. W. siegte durch die Salbung seiner Rede, von alter Treue durchglüht und auf unvergessene Woh'tkaten edler Für- sten gegründet. 1419 zog W. mit Heinrich v. Schlandersberg und einem zahlreichen Gefolge wider die Huffiten nach Böhmen, und wurde in der Königsoeste Wissehrad von den Pragern und Orebiten belagert. Alle Schrecken des Mangels theilend, hatte bis zum 2. Nov. 1430, wo (nachdem Kaiier Sieg mund Tags zuvor den Ent- satz versucht und eine schwere Niederlage erlitten hat) das Schloß an die Befehlshaber der Hussiten Kru ssi na, Boz^o und Huß sich er- gab, Oswald mit den Seinigen 72 Pferde aufgezehrt. Von nun an lebte Oswald den Herbst seines Lebens in weiser Stille. Hauen- stein, wozu er noch Castelruth erwarb, bewohnteer am liebsten; hier besang er einfach und rührend Gegenstände der schönen Natur, Lei- den und Freuden der Minne, insbesondere mit der Kömginn aus Arra- gonien, die ihn zum werthen Andenken mit einer goldenen Ketke, und dem Kammer- und Greifen-Orden geschmückt hatte. Überall athmet hoher Geist und man erkennt, dasi W. die Lander durchzog, wo der Trouba- dours und Minstrels Klaqetöne erschollen, und die Liebe ihr eigenes Tribunal fand. 2 Foliobande von Oswald v. W.'s Liedern sind auf uns übergegangen. Einer davon befindet sich, von Denis recensirt, in der k. k. Hofdibliothek zu Wien ; einen zweyten vollständigeren besitzt die öffentliche Bibliothek zu Innsbruck. Auch mit Musik war er ver- traut; ihrer Ausführung übergab er seine Gesänge, und durch dieß neue Talent erhalt der Nachlaß seiner, mit Notenzeichen versehenen Lieder classischen Werth für die musikalische Literatur. Oswaldv. W., das edlere Vorbild eines G ötz von B e rl ichin g en und Franz von S i - ckingen, ihnen gleich an Waffengewandtheit und Kriegesruhm, aber größer denn sie an Starke der Seele und Selbstverleugnung, starb den 2. August 1445. — Oswald, sein Sohn, gleich dem Vater an Nahmen, Geist und Gefühl, war von dem alten Geschlechte der erste Freyherr, eine Stütze des Landes unter Erzherzogs Sieg mund un- ruhvoller Herrschaft. — Georg v. W., des jüngeren Oswald's älte- ster Sohn, Domherr zu T r ien t , durch Wissenschaft und leuchtenden Wandel seinen Chorbrüdern ein Beyspiel, wurde vom Kaiser Fried- rich zum Bischof erhoben. — Ve i t v . W., deS jüngeren Oswald's zweyter Sohn, wurde durch Kriegsgewandtheit und Muth des röm. Königs Mar im i l i an Liebling. Ihn rettete er im Schlachtengetümmel nicht einmahl aus augenscheinlicher 'Todesgefahr; sein Leidensgefährte war er in der Haft der Empörer zu Brügge und Gent 1438; durch ihn ordnete der Kaiser das Neichskammergericht; er erstürmte das unbe- zwingbare Aa in t-Omer; trug, der erste tyrolische Edle, den erhabe- nen Orden des goldenen Vließes, und erhielt vom Kaiser den 22. Iuly
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe W-Z, Band 6
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe W-Z
Band
6
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
668
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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