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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe W-Z, Band 6
Seite - 189 -
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worms. — worzischek. 189 Park, und im Schlosse selbst eine Gemälde- und Kupferstichsammlung und eine Bibliothek. N)orms (Normio), lombard. Marktflecken der Delegation Sondr io , der sonstige Hauptort der Landschaft Worms, welche mit Valtellin durch den Paß Serra in Verbindung steht, am äußersten Ende eines weiten Gebirgskessels, mit 1,300 Einivohnern. Der hiesige Honig ist ein gesuchter Handelsartikel. Aus der berühmten Straße, wel- che über das Wormser- oder Stilfserjoch führt, sind auf der italienischen Seite 38 Windungen, und zum Schutze gegen die Lavinen 10 Galle- rien ange.bracht; auch sind hier 4 Zufiuchtöhäuser vertheilt. worzischek, Ioh. 6ug0, k. k. erster Hoforganist, war den I I . May 1791 zu Wamberg im Königgratzer Kreise Böhmens gebo- ren. Den ersten Musik-Unterricht erhielt er von seinem Vater, der da- selbst Schullebrer und Organist war. Früh zeigten sich W.'s vorzügliche Anlagen zur Musik, und bereits in seinem 5. Jahre spie'.te er Violin; ba^> darauf ertheilte ihm sein Vater auch Unterricht im Orgelspiel. 8 Jahre alt, wurde W. im Stifte Tepl aufgenommen, wo er sich in der Musik noch mehr ausbildete und besonders im Orgelspiel überraschende Fortschritte machte, so, daß er bald im Stande war, bey Hochämtern psimavizta zu spielen» Nach 2 Jahren führte ihn sein Vater nach Prag, wo er in dem Hause der verwitweten Oraftnn K ol o wra t - L ie o- steinsky, seiner Gutsherrschaft, großmüthige Aufnahme und Unter- stützung fand, und als seine Gönnerinn nach 2 Jahren starb, sich schon so sehr ausgebildet hatte, daß er im Stande war, sich durch Umerricht» geben selbst zu ernähren. Seine Studien setzte er dabey unablässig fort/ hatte sich auch des Unterrichtes Tomaschek's zu erfreuen, und studirte unablässig die Meisterwerte Handel's, Bach's und anderer großer Eömronisten. Bald trat er auch als Concerlspieler auf, und erregte durch seinen tiefgefühlten, geistvollen VortraZ allgemeine Aufmerksam- keit. 1822 begab er sich, auf Einrathen des rühmlich bekannten Profes- sors Dr. Ziz ius, nach Wien, setzte daselbst seine Studien auf das eifrigste fort, und bi^ere sich unter Hu mmel's Leitung so vollständig aus, daß ihm dieser bey seiner Abreise von Wien seine sämmtlichen Claoierlectionen übertrug. Nun ließ er sich öfter mit großem Beyfalle als Concertspieler hören, und erhielt 1823 das Decret als zweyter, im darauffolgenden Jahre bereits jenes als erster Hoforganist, welche Stelle er mit großer Auszeichnung bekleidete. Leider entriß ihn schon den 19. Nov. 1325 eine schmerzhafte Brustkrankheit, zum großen Verluste der Kunst, dem irdischen Leben. Von seinen höchst gediegenen Composi, tionen, deren Anzahl sich über 40 belauft, verdienen vorzüglich ange- fübn zu werden: 12 Rhapsodien fürs Clavier; mehrere Concertstücke, z. B.: Rondeaus, Variationen :c. fürs Cla^ier, mir und ohne Be- gleitung; 7 Lieder für eine Eingstimme ^nit Clavierbeg'eitung; Sym- phonie ln v fürs ganze Orchester; Messe in K; Graduale in 1?; Offcr- torium in (^ muli; letztere 3 für die k. kr Hofcapelle geschrieben; eine große Fuge für 4 Singstimmen und das ganze Orchester, im März 1836 zum ersten Mahle in den doncei-tz 5pilNuei5 mit großem Bep- falle aufgeführt. '
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe W-Z, Band 6
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe W-Z
Band
6
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
668
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
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