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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe W-Z, Band 6
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302 wurmbrand, das Geschlecht. fer Friedrich IV, nahm diesen W. in die Zahl seiner Ministerialen, denn er hatte dessen Tapferkeit bey der Belagerung vonWi en e r-N eu- stadt durch Hunyad 1446 erfahren, und erhielt 1452 eine neue glanzende Probe seiner Treue wieder in der Belagerung der getreuen Neustadt, alö der Graf Ulrich v. Ci l ly herberbeystürzte, die Auslie- ferung des jungen Königs Ladislaus vom Kaiser zu erzwingen, und im ersten Anfall auch in die Stadc gedrungen wäre, hätte derriesenkräf, tige Andreas Baumkirche r sich nicht unrer die Pforte gestellt, und ein zweyter H orat ius Cocles, die Stürmenden zurückgehalten, bis ihm Hülfe geworden. Auch in der harten Belagerung, welche der Kai- ser 1462 in seiner Wiener Burg von seinem Bruder Albrecht zu er- dulden hatte, stand Friedrich v. W. in den Reiben der Getreuen, und litt alle Beschwerden, bis der böhm. König Podiebrad Rettung brachte. Nicht das letzte Blatt in dem reichen Lorbeerkranze dieses W. ist es/ daß er, entzündet von den Feuerpredigten/ welche Capi- siran (s. d.) in Wien auf dem Stephanskirchhofe von der Kan;el hielt, zur Rettung des hart bedrängten Belgrad eilte, und diese Vormauer Ungarns in der Stunde der höchsten Noth mit den beyden Helden Hunyad und Cavistran retten half. — Des treuen Fried- rich's Söhne: Johann, Leonhard und Anton, wurden tief verwi- ckelt in die Unruhen ihrer Zeit. Leonhard schlug sich in einem Augen» blicke des Selbstvergessens zu den Feinden des Kaisers, bereute aber bald und erhielt Verzeihung. Die Rädelsführer, Wol fgang v. Z e- bing und Ulrich v. Pößn ih , nahmen den Ioh . v. W. als einen treuen Anhänger des Kaisers Friedrich IV. 1473 gefangen, setzten ihn in das feste Schloß Kranichberg, im Gebirge südwärts hinter Neun kirchen, und er konnte nur durch ein hohes Lösegeld seine Frey- heit erlangen. Seinem Bruder Anton nahmen die Aufrührer, damit der Kaiser nicht unterstützt würde, viele Güter weg, und Anton's Sohn, Melchior, kam durch seine Treue und die Unruhen so herab, daß er, weil der Reichthum der Familie sich ungemein gemindert hatte, den Titel eines Erbland-Küchenmeisters zu führen aufgab. Wohl ertheilte ihm der Kaiser Max imi l ian l . aus besonderer Gnade 1511 wieder die Stuppacher Leben, welche der herzogt. Kammer anheim gefallen waren, da Anton v. W. sie zu nehmen vernachläßigt hatte; aNein die andern Verluste ersetzten sich nicht so leicht. 15 l3 erfolgte die Erhebung dieses Geschlechts in den Freyherrnstand. — Von Melchior's 3 Söhnen: H ie ronymus , Math ias , Sebast ian, verrichtete der Letzte Kammerdienste beym Kaiser Ferdinand I. und ertrank unglücklicher- weise im Wienfluß 1554. Freyh. Hieronymus v. W., Rath Maxi- mi l ian I I . , war einer der Obercommiffare, deren geprüfter Treue der geächtete Herzog Job. Friedrich von SachsewGotha zur Be- wachung in Wiener-Neustadt anvertraut war. Die Reformation, welche so viel Gährungsstoff in die Königreiche und auf die Familien- herde warf, reizte seinen jungem Sohn M e l c h i o r, der früher Iohanniter gewesen, in schwedische Dienste zu treten. Die schwedische Krone lobte ihn ungemein als Gouverneur von Donauwö'rth und Lauingen; er vermehrte seinen Ruhm durch die Erfindung lederner
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe W-Z, Band 6
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe W-Z
Band
6
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
668
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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