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Zara (Rreis). — Zara (Stadt).
aus der romischen Geschichte, Wien 1300, 2. Aufl. eb. l8I8. — Mi-
neralogisches Handlexicon, eb. l804, 2. vermehrte Ausg. eb. 1817.—
Mehrere kleinere geistliche und moralische Schriften.
Zara, Areis, der nördlichste Theil des festen Landes von Dal-
matien, mit den nächstgelegenen quarnerischen und dalmatinischen In-
seln, hat einen Flächeninhalt von I IIZ geogr. Q. M. und eine Volks-
menge von 113,000 Seelen. Der Boden erzeugt Wein und Süd-
früchte ; die Einwohner beschäftigen sich mit Fischerey, Branntwein,
und Rosogliobrennereyen, Schiffbau, Schifffahrt und Handel. Über
1,000 Schiffe größerer und kleinerer Gattung, welche die Einwohner
besitzen, beschäftigt theils eigener, theils fremder Handel.
Zarc^e Hauptstadt des Königreichs Dalmatien im Kreise gl. N.
Geschichte. Diese Stadt gehörte unter den Römern zu dem Theile
von Illyrien, welcher I^ikurnia hieß, und war schon damahls eine an«
sehnliche und befestigte Seestadt. Z. wird den ältesten Städten beyge-
zahlt, was daher rührt, daß sie mehreren Zerstörungen glücklich ent-
ging, welche die übrigen liburnischen Städte zu verschiedenen Zeiten
erlitten hatten. Sie erhob sich nach Sa lon a's Zerstörung zur Haupt-
stadt Dalmatiens. Die an der Stadt befindlichen Ruinen hält man für
Überreste des alten röm. »lacHera, wie auch Z. zu den Zeiten der Römer
hieß. S. übrigens: Da lmat ien , Geschichte.— Topographie.
Z. liegt unter 44" 2' 25" Breite und 32" 49^ 17" Länge auf einer
schmalen von 3 Seiten vom Meere umflutheten Erdzunge, die östlich
auf der Landseite von einem Wassergraben durchschnitten ist, und nur
mittelst einer Zugbrücke mir dem festen Lande zusammenhängt. Sie hat
regelmäßige Festungswerke, aus 9 Bastionen und 2 Plattformen be-
stehend, und gegen das Festland zu liegt ein gur desi'.irtes, mir einem
Wassergraben umgebenes Hornwerk. Die Scadt hat mir Einschluß der
Vorstädte (Lor^o imci-na und Largo ei-ixxo oder Albaneser-Dörf-
chen), 1,050 Häuser, 2 öffentliche Platze, ziem'ich regelmäßige aber
enge und schlecht gepflasterte Gassen ohne unterirdische Canäle, 2 Thore
und 2 kleine Ausgänge, wovon die t>orta terra lei-tna, von San-
Michele erbaut, auf der Ostseite liegt, das Marinethor aber, in wel-
ches ein Stück eines römischen Triumphbogens eingesetzt ist, nördlich zum
geräumigen Hafen führt, neben welchem auch eine Bucht (Valle cli
HLaeztro) für jene Schiffe liegt, welche nicht in den Hafen einlaufen,
oder bey der Nacht absegeln wollen. — Unter Z.'s Kirchen sind die
Domkirche, welche der Doge von Venedig, Heinrich Dandolo
erbauen ließ, und S. S i m e o n e , wo die Gebeine des heil.
S imon , des Schutzheiligen der Stadt, in einem silbernen Sarge auf-
bewahrr werden, die vorzüglichsten; beyde haben, sowie das Nonnen-
kloster St a. Mar ia gute Gemälde aufzuweisen. Z. ist der Sitz eines
Erzbischofs (seit 1l54), aller höhern politischen S:ellen, der Justiz-,
Cameral- und Militärbehörden. Die Stadt besitzt auch ein Lyceum,
Convict, Gymnasium, ein erzbischösi. Seminar mit theolog. Lehranstalt,
eine Normalhaupt- und öffentliche Mädchenschule, eine Hebammen-
lehranstalt, das Pellegrini'sche Museum für Gegenstände der Kunst
und des Alterthums, ein Civil- und Militärspital, ein Gebär- und
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Band 6
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe W-Z
- Band
- 6
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 668
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie