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Zarändcr Gespanschaft. — Zasio.
Findelhaus, ein Seearsenal :c. — Außer einigen Rosogliobrennereyen,
die den berühmten Maraschino liefern, gibt es keine. Fabriken in Z.,
und der hiesige Handel beschrankt sich bloß auf den Bedarf des Platzes
selbst. — Ein Theater und'ein Casino sind die Vergnügungsorte dcr
Einwohner, die sich auf 8,000 belaufen und meist italienisch sprechen.
Eine große Ungemächlichkeit dieser Stadt ist der Mangel an Trink-
waffer, der ungeachtet dermeisterhaft erbauten Cisternen, welche40,0l)l1
Barillen Wasser fassen, im hohen Sommer fast jedes Jahr eimri'.r.
Auch die Lage der Stadt ist unangenehm, und gewahrt nur wenige
Spaziergänge. Die besuchtesten sind die Spianata (das Glacis vor
dem Hornwerke), das Albaneser-Dörfchen und der 132!) auf einer öst-
lichen Bastion der Stadt gegründete Volksgarten.
Zarander Gespanschaft, im Lande der Ungarn in Siebenbür-
gen, wird von den siedenbürgischen Gespanschaften Unter-Weißenburg
und Hunyad und der Bihärer Gespanschaft in Ungarn begränzt, und
hat eine Große von 25-^- geogr. Q. M. Die Bevölkerung besteht aus
31,800 Seelen, meist Walachen, dann Ungarn und Serblern, wel-
che 1 Marktstecken und 69 Dörfer bewohnen. — Die Gespanschaft dar
wenig Ackerbau und eben so wenig Weinwachs; die Einwohner nähren
sich daher großtentheils von der Viehzucht und dem Verkaufe des Hol»
zes, welches in den hier befindlichen großen und sehr starken Waldungen
sehr häufig ist. Auch bat dieses Comitat ziemlich ergiebige Goldgruben.
Zarda, Adalb. v inc. , Dr. der Philosophie und Medicin,
war geboren den 16. August 1755 zu Schmidar in Böhmen, voll«
endete an der Universität zu Prag seine Studien, und erhielt 1792
die außerordentliche Professur der medicinischen Polizey und der Ret-
tungsmittel für Todtscheinende, spater kam durch seine Bemühungen
dieHumanitats-Gesellschaftund die damit verbundene Reltungsanstalr in
plötzlichen Lebensgefahren in Prag zu Stande. 1802 legte er seine
Lehrstelle nieder, und trat in den Ruhestand. Er starb zu Prag den
16. Iuly 1311. Unter seinen hinterlassenen Schriften sind die vorzüg«
lichsten: k^armaoH veFetakilia juxta pkarmacopoLam Huzli-iHcn,.
provinciiilem, Prag 1732, 2. Aufl. eb. 1792. — Von dem Nutzen,
über die Rettungsmittel in plötzlichen Lebensgefahren Nichtärzten Unter-
richt zu geben, eb. 1792. — Alphabetisches Taschenbuch der hauptsäch-
lichsten Rettungsmittel für Todtscheinende, eb. 1796. — Patriotischer
Wunsch für die Wiederbelebung der todtscheinenden Menschen, eb. 1797.
Zasio, Andr. v . , Propst des Prämonstratenser-Klosters zu
Iaszo in der Abaüjoärer Gespanschaft Ungarns, war zu Rosen au
in Ungarn um 1760 geboren. Er studirte an der Universität zu Pe st h,
erhielt daselbst die philosophische und theologische Doctorwürde, dann
Nach erlangter Priesterweihe im Prämonstratenser-Orden, die Professur
der bibli'chen Hermeneutik im dortigen Generalseminarium. Nach Auf-
hebung seines Ordens durch Joseph I I . widmete sich Z. dem Fache
der Pädagogik; nach dessen Wiederherstellung trat er in das Stift zu
Iaszä und wurde 1806 zum Propst desselben ernannt, in welcher Würde
er bis zu seinem Tode mit vieler Umsicht vorstand. Er starb den 30.
Nov. 1816 zu Iaszü. Im Drucke waren von ihm erschienen: Uer-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Band 6
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe W-Z
- Band
- 6
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 668
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie