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220 Zator. — Zauner, Judas Thadd.
is, Pesth 1796. — Hermen eutica 5«li
pturam navi foe^eris, Walzen 1801.
/ galiz konigl. Stadt im Wadowicer Kreise, vormahls
Hauptort eines schles. Herzogthums, liegt an der Mündung der Ska-
wa in die Weichsel und hat 242 Hauser mit 1,466 Einwohnern.
Zauner Edler v. Felpatan, Franz, k. k. Hofbildhauer,
Professor und Rath, wie auch Director der Maler« und Bildhauerclasse
an der k. k. Akademie der bild. Künste in Wien, war 1746 zu F e l-
patan, einem kleinen Orte auf dem Kaunerberg im Oberinnthale Ty-
rols, geboren. Er lernte die Anfangsgründe der Bildhauerkunst bey sei-
nem Vetter Nahmens Hörer nächst Passau, kam jodann nach Wien
zu Iac. Schletterer, Professor der Bildhauerkunst, wo er sich
nicht nur in dieser, sondern auch in der Baukunst und im Metallgießen
üble. Aus Anlas; eines gelungenen Modells zu einem Bassin in Schön-
brunn wurde er 1776 vom k. t. Hofe nach Rom geschickt, um die
Antiken zu siudiren, und als er nach Wien zurückkam, erhielt er die
Professur, auch wurde er als Hofstatuar und Director der obengenami-
ten Classe an der Akademie daselbst ernannt. 1307 wurde er in den
'Adelstand erhoben. Er schuf stattliche Werke, als die prächtige Statue
Joseph I I . zu Pferd über Mannsgröße in Metall auf dem Iosephs-
platz in Wien (gegossen 1800, aufgestellt 1307); das Grabmal des
Kaisers Leopold I I . in der Augustiner Hofkirche und andere schöne
Werke. Erarbeitete auch an den Statuen zu Schonbrunn. Z. starb
den 3. März 1822 in Wien.
Zauner, ^Iudas Thadd., war den 16. Oct. 1750 zu Zaun
in dem salzburgischen Pfieggerichte Mattsee^eboren. Z. sing 1764
in S a l z b u r g seine Studien an. 1772 vertheidigte er Streitsatze
aus der gesammten Philosophie und der Mathematik, und empfing dar-
auf das Magisterium. Er wählte die Rechtsgelehrsamkeit zu seiner Be-
rufswissenschaft, und besuchte auf der Salzburger Universität die juri-
stischen Vorlesungen 3 Jahre. 1779 wurde er zum Consistorial- und
Hofrathsadvocaten ernannt. Er ließ sich zu dem Ende die Licentiaten-
würde aus beyden Rechten ertheilen, und wurde zugleich öffentl. kaiserl.
Notar. Da er die Advocatur nur in Ermanglung einer andern Aussicht
ergriffen hatte; so führte er sie auch stets mit Widerwillen, obgleich nicht
ohne Beyfall. Er übernahm nur so viele Geschäfte, als er zum Erwerbe
seines Unterhaltes für nöthig hielt; die übrige Zeit aber verwendete er
auf literarische Beschäftigungen. 1797 nahm ihn die churbayerische Ge-
sellschaft der landwirthschaftlichen Wissenschaften zu Burghausen zu
ihrem Mirgliede auf, und 1801 ernannte ihn auch die Akademie der
Wissenschaften zu München zu ihrem correspondirenden Mitgliede in
der historischen Classe. 1803 ward er zum ordentl. Professor an der Uni-
versität in Salzburg ernannt, und empfing die Doctorwürde. 1803
wurde er vom Churfürsten zum Mitgliede der zur Entwerfung einer
Hofgerichteordnung niedergesetzten Commission ernannt, und 1804 er-
hielt er den Charakter eines wirkl. Hofrathes. 1808 ward er vom Kai-
ser Franz zum k. k. Landrath in Salzburg mit Sitz und Stimme
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Band 6
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe W-Z
- Band
- 6
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 668
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie