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Zellersee. — Zeno, Apostolo, 237
Geburtshülfe, Wien 1781; I. Aufl., 1603; 3. Aufl., 1806. —
Bemerkungen über einige Gegenstände aus der practischen Entbindungs-
kunst, mitKupf., eb. 1789. — Bemerkungen über den vorzüglichen
Nutzen des Badschwammes und des kalten Wassers bey chirurgischen
Operationen!c., eb. 1797.
Zellersee, s. Erlafsee.
Zempliner Gespanschaft, in Ungarn, 108-^ geogr.Q. M.
groß, gränzt an Galizien, dann an die Abaüjvärer, Borsoder, Sa-
roser, Szabolcser und Unghvärer Gespanschaft. Der Theil an Galizien
ist überaus bergig, rauh und größtentheils unfruchtbar; derjenige aber,
welcher sich der Theiß nähert, hat fruchtbare Hügel und Ebenen, und
in ihm liegt das berühmte Hegyallyaer oder Tokayer Weingebirg und
der merkwürdige Berg Somos. 26 Marktflecken, 42! Dörfer und 14
Prädien werden von 231,610 Menschen bewohnt: Ungarn, Slaven,
Russen, Deutschen und Polen.'— Producte sind: Wein (jährlich an
100,000 Eimer), Getreide, Tabak, Obst, Vieh, Fische, Salpeter,
Eisen, Alaun, Mineralwasser.
Zengg, königl. Freystadt im Ottochaner Regimentsbezirke, an
der Seeküste und am Ausgange einer engen Schlucht, welche von einem
furchtbaren Gießbache durchströmt wird. Die Stadt zählt 3,110 meist
kachol. Einw. in 487 Häusern. Z. hat mit Ausnahme derjenigen,
welche am Meere gelegen, enge Straßen; dann 2 nicht unansehnliche
Plätze und viele große Gebäude. Sie gewahrt von der Seeseite einen
hübschen Anblick. Von den Kirchen ist die Cathedralkirche Maria Him«
melfahrt, ein ziemlich grosies und zierliches Gebäude, zu bemerken. —
Z. ist der Sitz des katbol. Bisthums von Z., Modrussa und Kor«
bawia, und seines Domcapitels; es ist hier ein theolog. Seminar und
bischöfi.sLyceum, ein Institut für dienstunfähige Priester, eine Hauvt-
und Madchenschule, und ein Sanitätsmagistrat. Die Stadt hat keinen
eigentlichen Hafen, ungeachtet sie 1785 zu einem Freyhafen erklärt
wurde, sondern es besteht zum Schutze der Schiffe nur ein künstlicher
hölzerner Damm. Der Handel ist nicht von Belang.
Zeno, ApOstolo, war zu Venedig den 11. Dec. 1688 ge-
boren. Nach genossener trefflicher Erziehung widmete er sich mit Eifer
den Wissenschaften. Frühzeitig begann er sich mit eigenen Dichtungen zu
beschäftigen; besonders war es die Gattung der Melodrame, in welcher
damabls sebr beliebten Dichtungsart sich Z. auszeichnete. 1715 wurde er
vom Kaiser Carl VI. als Hofdichter nach Wien berufen, hier hatte
er sich einer sehr glücklichen Lage zu erfreuen; der Kaiser beehrte ihn mir
seiner vorzüglichen Gunik, und ernannte ibn in der Folge auch zum Hi?
storiographen. In Wien arbeitete Z. mehrere seiner vorzüglichsten
Werke aus, die noch heute geschätzt werden. Vorzüglich sind seine Lei-
stungen als Bibliograph und Historiker. Seinen thätigen Bemühungen
verdankt auch die k. k. Hofbibliothek wichtige Bereicherungen, durch
wcrthvolle, in Venedig gesammelte Manuscripte. 1729 legte er, mit
BewilUgung des Kaisers Carl VI., heranrückenden Alters wegen, seine
Stellen nieder, deren vollen Gehalt ihm der Kaiser beließ, und begab
sich nach Venedig, wo er bis in seine letzten Tage eifrig mit Kunst
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Band 6
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe W-Z
- Band
- 6
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 668
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie