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24« Zichy, das Geschlecht.
ran, sämmtlich aus carrarischem Marmor von Fischer gearbeitet,
dann die des Grafen Rudolph v. Wrbna aus Metall von Zauner
gegossen. Ein Seitensaal bewahrt unter andern den Kopf des Grosive-
ziers KaraMustapha, welcher bey der letzten türkischen Belagerung
von Wien commandirte, aber auf Befehl des Sultans im Rückzüge
zu Belgrad strangulirt und von den kaiserl. Truppen wieder ausge-
graben wurde. 1805 hatten die Franzosen das bürgerliche Zeughaus
unangetastet gelassen. 1309 aber nahmen sie, nebst anderen Sachen,
auch 6 Kanonen aus diesem Zeughause weg, welche Kaiser Leopold I.
den Bürgern für die bey der zweyten türkischen Belagerung geleisteten
treuen Dienste geschenkt hatte. Zum Ersatz für dieselben ließ der Kaiser
Franz eigens 6 neue Kanonen gießen, die er an seinem Nahmensta-
ge den 4. Oct. 1310 in das bürgerliche Zeughaus bringen ließ, und deren
jede auf dem Schilde in erhobenen Buchstaben die Aufschrift führt:
Franz I. den Bürgern der Stadt Wien für erprobte Treue, An-
hänglichkeit und Biedersinn. 1310. — S. übrigens Marine-Arse-
nal zu Venedig.
Zlchy, das Geschlecht. Eine uralte adelige ungar. Familie. Sie
stammt aus der Tatarey, und blüht seit 1210. Stephan Z. ward
1655 königl. ungar. Kammerpräsident; er starb in demselben Jahre. —
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts war Stephan Graf Z. ungar.
Obermundschenk, und ein anderer Stephan Graf Z. ungar. Kron-
hüter und Kammerpräsident. — Peter GrafZ. v. Väsonykeö
ward 1705 ungar. Rath und Obertruchseß, dann Obergespan des Sza-
boltser Comitats. Carl Graf Z. war ungar. Kronhmher und zeitweilig
in mehreren Comitaten Obergespan; er starb 1741 zu Preßburg im
40. Jahre. Emerich Graf Z. ward 1722 Arvaer Obergespan, und
1741 geh. Rath. Franz Graf Z. wurde 1744 geh. Rath. — In
neuerer Zeit zeichnete sich aus: Car l GrafZ. zu Väsonykeö, Erb-
herr der Herrschaften Nag y-Vasoni , Nagy -Szä l l ös , Szent-
Peter , Szen t -M ik los , Car lburg und Drasburg :c. Rit-
ter des goldenen Vließes, Oroßkreuz des königl. ungar. St. Stephan-
Ordens in Brillanten, Inhaber des Civil- Ehrenkreuzes, k. k. geh.
Rath, Staats- und Conferenzmimster, und Obergespan des Raaber
Comitats, geb. den 4. März 1753 zu Car l bürg in Ungarn, gest.
der Wissenschaften so vorzüglich aus, daß er nach vollendeten Studien
in der von ihm gewählten öffentlichen Geschaftslaufbahn die vorzüglich-
sten Dienste leistete, 1775Hofcommissionsrath, und bereits 1777 Hof-
rath wurde, und sonach zu den genannten hohen Würden gelangte. Er
gab im Drucke heraus: Die Verwandlung Ungarns, Wien 1769. Sein
ältester Sohn: Franz Graf v. Z . - F e r r a r i s , Herr zu Carl-
burg und Szent -Pe te r , Ritter des königl. ungar. St. Stephan«
Ordens, k. k. geb. Rath, Generalmajor, Secondlieutenant der königl.
ungar. adeligen Leibgarde, Obergefpan des Raaber Comitats und Mit-
glied der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in W ien , ist geboren den
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Band 6
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe W-Z
- Band
- 6
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 668
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie