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244 Z i e r o t i n , d ie G r a f e n .
ernannte ihn Kaiser Franz zum Bischof von Tiniec in Galizien,
1827 erfolgte seine Ernennung zum Bischöfe von Linz, als welcher
er auch erster Prälat des standischen Collegiums ist. Er schrieb: Rede über
dle Einführung der erblichen Kaiserwürde Österreichs, Günsburg 1804.
— ^(izitionezetcompendiumtk^olo^iHemoi-gliz, Constanz 18l)5. —
Die gute Sache der deutschen Hierarchie bey Deutschlands Wiedergeburt,
Augsburg 1815. — Die Feyer der heil. Firmung in der katholischen
Kirche, Wien 1817. — Oratio 2c»^emica ^e rationalem« tlieo-
Ivßic« et <^6 cre^enc^i regula vera et una, eb. 1318; deutsch, Frey-
burg 1821. — Das katholische Glaubensprincip, eb. 1823. Seine
schatzbaren Schulschriften: In8titutione5 artis poeticae und die Ge-
schichte des Hauses Habsburg kamen nicht in den Druck, wurden jedoch
in den Gymnasien zu Wib l ingen, Constanz und Freyburg als
Lehrbücher gebraucht.
Zierotin, die Grafen. Von diesem alten, 1706 in den Grafen-
stand gelangten, Herrengeschlechte führen die Genealogen und insbeson-
dere Paproczky an, daß es von einem Nachkömmlinge mährischer
Fürsten, Olg us, abstamme, welcher zu Anfange des 10. Jahrhun-
derts das mährisch-slavische Reich wieder herzustellen bemüht war. Aber
nicht zu erwähnen, daß der Beweis dieses Vorgebens überall mangelt,
so wäre diese Abstammung wohl allenfalls auf das schon im 14. Jahr-
hundert erloschene böhm. Geschlecht P lichta v. Z ierot in zu deuten,
welches sein Stammbaus im Leitmeritzer Kreise Böhmens hatte, auch
ein ganz anderes Wapen als die mähr. Z. führte, und deßhalb ein von
diesem ganz verschiedenes Geschlecht gewesen zu seyn scheint; übrigens
war das Stammhaus der mähr. Z. auch sicher das unweit Sternberg
im Olmüher Kreise gelegene Dorf Z ierot i n. H o rm ayr ist der Mei-
nung, daß die Z. von dem geflüchteten russischen Großfürsten Isas-
law oder Demetr i Iaroslawitsch abstammen. — Io h. I o ach.
Graf v. Z., k. k. geh. Rath, und gewesener Landrechts-Beysitzer in
Mahren, brachte 1706 den gräflichen Charakter auf sein Geschlecht und
vermahlte sich 1716 mit Louise, Töchter des Freyh. Wi lh . Wen-
zel v. öi lgenau. — Ioh . Ludw. Graf v. Z. , Freyh. v. Lil-
genau, ein Sohn derselben, war k. k. geh. Rath und Herr der
Herrschaften Iohrnsdorf , Ullersdorf, Wiesenberg und Blau«
da in Mahren, und der Herrschaft Prauß in Schlesien. Die Herr-
schaften Blauda mit Krumpisch in Mahren und die Herrschaft
Prauß in Preußisch - Schlesien gingen auf I oh. Ludw. Grafen v.
Z. ältesten Sohn, Ios. Car l , geboren den 8. Oct. 1728, über. —
Der gegenwärtige Besitzer dieser Herrschaften, Franz Graf v.J., Freyh.
v. Li lgenau, istgeboren den 6. April 1772 zu B rünn, eröffnete seine
Geschäftslaufbahn bey dem dortigen Gubernium, wurde bis zum Guber-
nialrath befördert, welche Stelle er jedoch 1817 resignirte, um sich
mit mehr Muße der Verwaltung seiner Güter widmen zu können. Er
war von jeher ein großer Freund der Literatur und Kunst, sammelte
eine schöne Bibliothek und interessirie sich stets für alles Gute und Edle
seines Vaterlandes. 1826 übernahm er die Direclion der mähr. -schles.
Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur-und Landes-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Band 6
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe W-Z
- Band
- 6
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 668
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie