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nannt. Jose pH I I . würdigte seine wichtigen Dienste, und berief
ihn 1782 nach Wien als Präsidenten der Rechnungs-Hofkammer und
der Steuerregulirungs-Hofcommission. In dieser Eigenschaft widmete
Z. mit besonderer Auszeichnung und bewunderungswürdiger Thätigkeit
seine Dienste dem Staate bis 1792, wo ihn Kaiser Franz zum
Staatsminister des innern Staatsraches und am 30. Jan. 1800 zum
niederösterr. Landmarschall ernannte. Am 12. April 1801 erhielt er
bey dem deutschen Orden die Stelle eines wirkl. Landcomthurs der Bal-
ley Osterreich, und hatte in dieser Eigenschaft die Ehre, dem Erzher-
zoge Max im i l i an von Este, jetzigen Hoch- und Deutschmeister, in
der Kirche des deutschen Ordens zu Wien den Ritterschlag zu erthei-
len. — Am 7. Iuny 1303 ward er zum dirigirenden Staats- und
Conferenzminister ernannt, welche Stelle Z. bis 1809, wo eine Ver-
änderung des Staatsrathes vorgenommen ward, bekleidete. Er starb
den 5. Jan. 1313. — Die große, aus mehreren 1,000 Banden be-
stehende Büchersammlung über alle Zweige des menschlichen Wissens,
die er in der schönsten Ordnung hielt, nebst einer bedeutenden Charten-
sammlung, vermachte er dem deutschen Orden der Balley von Osterreich.
Eben so vermachte er 11t) Foliobände vortrefflicher Ausarbeitungen über
die verschiedenen Fächer der^öffentlichen Staatsverwaltung, die er wäh-
rend seiner 50jabrigen Dienstleistung sammelte, der k. k. Hofbibliothek.
Zipser, Christian Andr. , Dr. derPhilosophie, Vorsteherund
Professor einer evangel. höhern Mädchenschule zu Neu sohl , Mit-
glied vieler gelehrter Gesellschaften, ist geboren zu Raab in Ungarn
den 25. Nov. 1783. Nach vollendeten Studien erhielt er 1303 ein
Lehramt an der Protestant. Schule zu B r u n n , welche er in der Folge
mit der Stelle eines Geschäftsführers in einer der ansehnlichen Brünner
Feintuchfabriken vertauschte; als aber diese Fabrik nach der Hand in
Verfall gerieth, verließ er B r ü n n und trat wieder zum Lehramte zu,
rück, indem er eine Mädchenschule zu Neu so hl ecablirte. Seine
Lieblingsstudien waren Münzkunde mit Anlegung einer Münzsammlung,
dann Naturwissenschaft und vorzüglich Geognosie-und Botanik. Sei-
nem eifrigen Streben wurden mebrere Auszeichnungen besonders von
öffentlichen Anstalten zu Theil. Im Drucke «ab er heraus: Versuch ei-
nes topographisch-mineralogischen Handbuches von Ungarn, Odenburg
1817. — Lesebuch zum Gebrauche für Töchterschulen, Kaschau 1822.
— Der Badegast zu Szliacs in Niederunaarn, mit 1 lithograph. An-
sicht, Neusohl und Schemnitz 1327. — Über die.Statuttonen in Un-
garn, Kaschau 1834. — Franz I., Kaiser von Osterreich, geehrt im
Tode wie im Leben. Eine Zusammenstellung von Nachrichten und Em-
pfindungen über die Todesfeyer dieses Monarchen in den sämmtlichen
k. k. österreichischen und den übrigen europäischen Staaten, Stuttgart
1336. — Außerdem lieferte er Beyträge zu Leonhard's Taschenbuch
der Mineralogie, zum Magazin der Pharmacie und zur Ersch- und
Gruber'schen Encyklopädie :c. Im Manuscript hat er reiche Materia-
lien zu einem orycto-geognostischen Handbuche von Ungarn und Sie-
benbürgen beysammen.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Band 6
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe W-Z
- Band
- 6
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 668
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie