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260 Zülkiäw. — Zoller, Ant.
Kram. Die Volksbildung, die Reinigung der Landessprache, die Samm-
lung zur Geschichte, Literatur, Topographie und Alterthumskunde
Krams, und sogar die vaterländische Poesie, kurz Alles, was Kram
anging, laq ihm am Herzen; vorzüglich fanden aber seine Liebling/fächer,
vaterlandische Naturkunde, Mineralogie, Technologie und Slavistik an
ihm einen rüstigen Forscher, Sammler und Vertreter. Wie gut er für
die Laibacher Lrceal-Bibliothek dachte, beweisen seine wiederholten Bü-
chergeschenke. Die Ausfüllung der alten Stadtgraben in Laib ach war
seine Idee; er gab dazu das Beysviel, indem er den unteren Theil der
Stadtmauern sammt Graben käufiich an sich brachte, jene niederreißen,
diesen verschütten ließ, und so einen botanischen Garten anlegte. Die-
ser bildete den ersten öffentlichen Belustigungsort Laibach's, mit vie-
lem Kostenaufwands, man schätzt ihn auf 30,000 Gulden, von Z. her-
gestellt, und bis 1809 unterhalten. Die von ihm angelegten Alleen tra-
gen seinen Nahmen. Seit 1789 konnte er wegen Kränklichkeit nicht
mebr die persönliche Aufsicht über seine Eisenwerke führen. Im Herbst
1793 war er das letzte Mahl in Oberkrain, und seit 1797 kam er nicht
mehr aus seinem Hause. Sein übriges Leben, 22 Jahre, brachte er
nun theils im Bette, theils in einem, von ihm selbst ausgedachten
Fahrsessel zu, denn seine Füße waren ganz unbrauchbar geworden. Für
feine vaterlandischen Verdienste wurde Z. 1809 mit dem Commandeur-
kreuze des Leopold-Ordens ausgezeichnet. Er starb den 10. Nov. 1819.
Zolk iew, galiz. Municipalstadt und Hauptort des Zälkiewer
Kreises, mit einem hübschen Schlosse, 602 Häusern und 3,930Einw.,
welche Tücher, Wollenzeuge und Leder verfertigen. Es ist hier der Sitz
des Kreisamtes für den Zolkiewer Kreis und eine Kreishauptschule.
lkiewrr Rreis, in Galizien, bat einen Flächenraum von
geogr. Q. M. Die Zahl der Bewohner beträgt 195,200, wel-
che in 4 Städten, 18 Marktfl. und 267 Dörfern leben. Die Land-
wirthschaft ist der Hauptnahrungszweig der Bewohner, und der frucht-
bare, meist thonige, mit etwas Sand vermischte Boden begünstigt den-
selben sehr.
Zoller, Ant . , geboren 1695 zu Telfs im Oberinnthale Ty-
rols, lernte bey Mich. Hueber zu Innsbruck, und malte schon in
seiner Lehrzeit so gut, daß der Lehrer beym Ausmalen des Saales im
Kloster Stams mehrere Stücke von ihm allein Malen ließ. Erbegab
sich nach Wien , dann nach K lagenfur t , und machte sich daselbst
ansäßig. 1753 kam er wieder in sein Vaterland zurück, setzte sich in
H a l l fest, und wurde Bürger daselbst. Er malte mehrere Kirchen in
Tyrol, als zu Telfs im Stubay, und Telss im Oberinnthale, an
beyden Orten sowohl die Fresken, als die Altarblätter, dann auch die
Kirchen in T i l liach, Gschnitz, Mut te rs , Schmiern bey Srei-
nach und zu Patsch; hier liefene er seine letzte Arbeit. Altarblätter
außer den vorangezeigten sieht man von ihm zu An ras im Pustertda'e,
und das Hochaltarblatt in der Pfarrkirche zu Lienz. Zu Innsbruck
auf dem Gottesacker unter dem neuen Bogengänge ist ein heil. Cas-
sian von seiner Hand. Er starb zu Ha l l 1763.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe W-Z, Band 6
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe W-Z
- Band
- 6
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 668
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie