Seite - 323 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe W-Z, Band 6

Zuckmantel. — Zw i t tau . 323 Zuckmantel, schles. Stadt im Troppauer Kreise, an der preu- ßischen Gränze> in einer sehr gebirgigen Gegend/ hat ein Spital und 3/000 Einw., die Weberey und Garnhandel treiben. Zuglio (Julis), altes merkwürdiges venet. Dorf in der Delega- tion Ud ine, wahrscheinlich das alte I^oruni <lu1ii oder ^uliuni dar- nicum, wie die zu verschiedenen Zeiten hier ausgegrabenen zahlreichen Alterthümer vermuthen lassen. Zundorf, ft Czundorf. Zuppa(tuppa), große dalmat. Dorfgemeinde von 3,200 Einw./ im Kreise Cat ta ro , hatte unter, der venetianischen Herrschaft beson- dere Freyheiten^ Zwentendorf, niederösterr. Dorf und Schloß am Tulnerfelde, im V. O. W. W. ,liegt an der Donau und zahlt 623 Einwohner. Einige halten dafür, daß in dieser Gegend das I^aäiana der Römer gestanden habe. Zwettel (Zwettl)/ kleine niederösterr. landesfürstl. Stadt im V.O.M.B. , in einer Vertiefung an der Mündung des Zwettelflusses in den Kamp, mit Einschluß ihrer beyden Vorstädte Sy rnau und Ledererzeil 323 Hauser und 2,000 Einw. enthaltend. Es besteht hier ein Spital und ein kleines Theater. Nicht unwichtig ist der in der Gegend Statt findende Flachs- und Hanfbau, so wie der wöchentlich hier gehaltene Getreide- und Viehmarkt. Auf einem Hügel hinter der Stadt sieht man noch Spuren von der Burg der Chuofarn , der ehemahligen Herren von Z. — Eine Strecke unter der Stadt Z. liegt am linken Ufer des Kamp, in einem reizenden Thale (<Ülara vallig) die 1133 gestiftete Eisterzienserabtey Zwet te l , mit einer herrlichen alt- deutschen Kirche/ deren Thurm sich mit einer l2 Fuß hohen Statue des Heilandes endet; im Innern sieht man auf dem Hochaltare eine Eiche mir kreuzweise verschlungenen Zweigen und einen ausgezeichneten Schnitzaltar von 1525. Das Stift enthalt einen schönen alten Kreuz- gang, eine bedeutende Bibliothek, besonders reich an Handschriften und ersten Druckwerken unb eine Münzsammlung. Sehr angenehm sind die Umgebungen. Zweifache Ehe ist nach österreichischen Gesetzen ein Verbrechen/ welches begangen wird, wenn eine verehelichte Person mit einer andern Person eine Ehe schließt, oder wenn selbst auch eine unverheyrathete Person wissentlich eine verehelichte Person heyrathet. Die Strafe dieses Verbrechens ist Kerker von 1 bis auf 5 Jahre; hat aber der Verbrecher ' jener Person, mit welcher er die zweyte Ehe geschloffen, seinen Ehestand verhehlt, so soll er zu schwerem Kerker verurtheilt werden. Zwickau, böhm. Stadt von 3,540 Einw. im Bunzlauer Kreise Hier wird Türkischrothfarberey ausgeübte Zwi t tau, mit Wällen und Mauern umgebene inähr. Stadt im Olmützer Kreise, an der böhm. Gränze, nahe am Ursprünge derZwit- tawa, zählt mit Einschluß ihrer Vorstädte 3,000 Einw., die Tuch- und Leinweberey und zum Theil auch Handel mit Wolle, Tuch, Flachs und Leinenwaaren treiben.