Seite - 65 - in Pflegekräftemigration nach Österreich - Eine empirische Analyse
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eine geringere Rolle bei den Motiven der Migration, manche Untersuchun-
gen stellen sogar eine abschreckende Wirkung von dichten Netzwerken fest.
Auch was die Informationsweitergabe und die Unterstützungsangebote be-
trifft, werden unterschiedliche Aspekte diskutiert. Zwar kann es förderlich
sein, jedoch kann unvollständige Informationsweitergabe die Wahl auch
beschränken. Migrationen, durch Netzwerke ausgelöst, entziehen sich jeg-
licher Regulierung. Dabei findet internationale Migration in ein Auswande-
rungsland so lange statt, bis zu allen Personen, die bereit sind, zu migrieren,
ein Netzwerk aufgebaut wurde. Ein wesentlicher Aspekt ist die Senkung der
Kosten und Risiken mithilfe von Migrationsnetzwerken, durch die Migrati-
onsströme für Auswanderungsländer weniger selektiv werden. [vgl. Massey,
Graem 1993, 449f.; Haug 2000, 19f.]
In Verbindung mit den Migrationsnetzwerken kann das soziale Kapital gese-
hen werden, das im Rahmen einer ökonomisch ausgerichteten Migrations-
soziologie Anwendung findet. Es werden im Wesentlichen vier verschiedene
Typen von sozialem Kapital unterschieden: Werte, Solidarität, reziproker
Tausch und erzwingbares Vertrauen. Dabei ist es ein Produkt des Eingebet-
tetseins in soziale Beziehungen und wird erhalten durch ein Netzwerk mit
anderen. Soziales Kapital wird gesehen als positiver ökonomischer Effekt
beziehungsweise als Gewinn. Jedoch sind damit auch Einschränkungen ver-
bunden, die mit den Erwartungen der Gemeinschaft in Verbindung stehen.
Netzwerke können als Ansammlung von Nutzung sozialen Kapitals gesehen
werden. Dabei stehen, auch wenn Haushalte, Gruppen und Gemeinschaften
die Untersuchungseinheiten bilden, die einzelnen Individuen und deren Inte-
ressen im Mittelpunkt. [vgl. Haug 2000, 21ff.]
2.4 Theorien der lmmobilitäten
Von einer Theorie der lmmobilitäten sprechen unter anderen Thomas
Straubhaar [2000] und Peter A. Fischer [1999]. Die Frage der Immobilität
ist nicht neu. Sie bezieht sich meist auf bereits bestehende Modelle und stellt
den Zusammenhang mit Insidervorteilen - persönlichen und wirtschaftli-
chen - her. Diese zeigen dem Individuum die Vorteile auf, nicht zu wandern.
Die wichtigsten lmmobilitätsmodelle: die „absolute versus relative Lebens-
qualitätsverbesserung", ,, Constraints-Modelle ", ,, Positiver Optionswert
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Pflegekräftemigration nach Österreich
Eine empirische Analyse
Forschungsergebnisse der Wirtschaftsuniversität Wien