Seite - 95 - in Pflegekräftemigration nach Österreich - Eine empirische Analyse
Bild der Seite - 95 -
Text der Seite - 95 -
Studien (siehe Kapitel 3) bildet oftmals eine Befragung. Hierbei werden so-
wohl monetär wie nicht monetär - wie Sprache, Netzwerk und Krieg - er-
fassbare Gründe analysiert. [siehe unter anderen Fassmann, Hintermann
1997; Schoorl et al. 2000] Die Methoden der Auswertung sind vielfältig
und sehr von Fragestellung, Struktur und Aufbau der Arbeit abhängig.
Die Analyse in dieser Arbeit basiert auf zwei unterschiedlichen Befragungen,
die in Österreich und in der Slowakei durchgeführt wurden. Diese verfolgen
unterschiedliche methodische Zugänge. Im Folgenden werden beide Ana-
lysemethoden (Ziel, Annahmen, Vorgehensweise) vorgestellt, die schließ-
lich in Kapitel 6 Anwendung finden. Sowohl für die Analyse der Gründe
für Migration in der Vergangenheit (Analyse mittels Faktorenanalyse) als
auch für die Analyse der Gründe für die Zukunft (Analyse mittels diskreter
Entscheidungstheorie) wurden unterschiedliche Fragebögen erstellt, die die
Grundlage für die Untersuchung bilden. Beide Analyseformen konzentrieren
sich hierbei auf die Entscheidung des einzelnen Migranten beziehungsweise
der einzelnen Migrantin. Es wurde jedoch auch der Familie als Entschei-
dungsträger mit Fragen Rechnung getragen.
Faktorenanalyse
Die Faktorenanalyse stand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erst-
mals im Mittelpunkt des Interesses. Eine erste Publikation - die auch als
Anfang der Methodenbildung gesehen wird - ist jene von Charles Spearman
[1904; zitiert nach Überla 1971, 8]. Im Vordergrund der Faktorenanalyse
steht der Versuch, aus einer Vielzahl von Variablen jene zu entdecken, die
voneinander unabhängig und damit für die Erklärung des Phänomens ver-
antwortlich sind. [vgl. Backhaus et al. 2006, 260ff.] Somit ist das wesentli-
che Ziel dieser Methode Datenreduktion. [vgl. Bortz 2005, 513]
Ausgangspunkt der Analyse ist die Variablenauswahl und die Errechnung
der Korrelationsmatrix. Dabei spielt die Zuverlässigkeit der Daten eine we-
sentliche Rolle. Die Variablen sind so zu wählen, dass keine irrelevanten
Merkmale mehr vorhanden sind und ähnliche Kriterien zusammengefasst
werden. Für die Feststellung der Eignung der Variablen können Prüfkrite-
rien43 herangezogen werden. Als nächster Schritt werden Zusammenhänge
43 Eine genaue Darstellung dieser Prüfkriterien findet sich in Klaus Backhaus et al.
[2006, 272ff.].
95
Pflegekräftemigration nach Österreich
Eine empirische Analyse
Forschungsergebnisse der Wirtschaftsuniversität Wien