Seite - 108 - in Pflegekräftemigration nach Österreich - Eine empirische Analyse
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Familie gemeinsam getroffen beziehungsweise die Familie in den einzelnen
Phasen der Migration mit eingebunden wird.52 Die Interdependenz hingegen
kann vor allem im Kontext des beruflichen Netzwerkes gesehen werden, wo
gegenseitiger Informationsaustausch, vor allem in Bezug auf zum Beispiel
offene Stellen, ein wesentliches Element darstellt. Inwieweit diese Aspekte
für eine positive Entscheidung eine Rolle spielen, wird in späterer Folge in
Kapitel 6 nachgegangen.
Ausgangspunkt der Überlegung zur Bildung von sozialen Netzwerken ist
die Annahme, dass Migrantinnen stets die geografische Nähe zu heimischen
Verwandten suchen. [vgl. Borchardt 2006, 93] In der Literatur wird die
Situation oftmals anhand des Beispiels der „Chinatowns" analysiert. Dieses
Netzwerk kann potenziellen Migrantinnen die notwendigen Informationen
zu Beschäftigungsmöglichkeiten und lokalen Gegebenheiten liefern, wo-
durch die Unsicherheit minimiert wird. Zusätzlich werden Migrationskos-
ten, die sich durch unterschiedliche Sprachen und Kulturen ergeben können,
aufgrund der Nähe zu Landsleuten reduziert werden. [
vgl. Belot, Ederveen
2005, 6] Katja Borchardt [2006, 95] sieht vor allem im Zusammenhang mit
Ärztinnenmigration das soziale Netzwerk als positiven Faktor für Migra-
tion, der sich aus dem großen Patientenstamm in einer bestimmten Region
ergibt.
Auf Makro-Ebene kann das Thema der sozialen Netzwerke vor allem an-
hand von Daten der Einwanderung, der Dichte von Ausländern eines be-
stimmten Herkunftslandes in einer bestimmten Region, aber auch anhand
der Begründung der Familienzusammenführung - vor allem im Zusam-
menhang mit der Einwanderungspolitik eines Landes zu sehen - betrachtet
werden. In Tabelle 6 findet sich eine Auflistung aller möglichen operati-
onalisierenden Variablen, die zur Untermauerung dieses Phänomens her-
angezogen werden können. Somit kann mithilfe einer Differenzierung der
Bevölkerungsstruktur nach möglichem Migrationshintergrund beziehungs-
weise Geburtsland Aufschluss über das Thema gegeben werden. Zusätzlich
muss jedoch auch der Aspekt der Einbürgerungen betrachtet werden. Mit
diesen operationalisierenden Variablen können allgemeine Aussagen über
die Bevölkerung getroffen werden. In Zusammenhang mit der Pflegekräf-
52 Dem Thema der Migration als „Family Business" widmet sich unter anderen Emma
Herman [2006].
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Pflegekräftemigration nach Österreich
Eine empirische Analyse
Forschungsergebnisse der Wirtschaftsuniversität Wien