Seite - 145 - in Pflegekräftemigration nach Österreich - Eine empirische Analyse
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Österreich ausgebildet worden. Einen besonders hohen Anteil haben das
Burgenland, Niederösterreich und Wien. Ausgehend von den ausländischen
Pflegekräften kamen zum Zeitpunkt der Erhebung 62 % aus der Europäi-
schen Union und 38 % aus Drittstaaten. Einen deutlich höheren Anteil an
Pflegekräften aus den EU-Staaten haben das Burgenland, Niederösterreich
und Oberösterreich. Im Gegensatz dazu verzeichnet Salzburg einen relativ
hohen Anteil an Personen aus den Drittstaaten. Betrachtet man die Her-
kunftsländer im Detail, so lässt sich erkennen, dass die meisten Pflegekräfte
aus der Slowakei kommen und vor allem in den Grenzbundesländern zur
Slowakei tätig sind. Weitere Herkunftsländer sind Deutschland, Bosnien und
Herzegowina, Polen und die Tschechische Republik. Nicht übersehen wer-
den darf auch der relativ hohe Anteil von Pflegekräften von jeweils 7 % aus
Indien und von den Philippinen. Auffallend in der detaillierten Betrachtung
ist die Konzentration bestimmter Herkunftsländer in den einzelnen Bundes-
ländern. In diesem Zusammenhang ist vor allem die geografische Nähe zu
bestimmten Grenzländern zu sehen. Dies zeigt sich besonders anschaulich
an den beiden Bundesländern Burgenland und Niederösterreich, die beson-
ders hohe Konzentrationen von Pflegekräften aus Grenzländern aufweisen.
Im Burgenland wird ein relativ hoher Anteil an Pflegekräften aus Ungarn
verzeichnet. Hingegen zeigt die Statistik (siehe Tabelle 27), dass für andere
Bundesländer wie Salzburg oder Kärnten Ungarn als Herkunftsregion kaum
ins Gewicht fällt. In Niederösterreich zeigt sich ein sehr ähnliches Bild in
Verbindung mit der Slowakei, die in diesem Bundesland ein wichtiges Her-
kunftsland ist, jedoch im Gegensatz dazu in Tirol und Vorarlberg nur eine
untergeordnete Rolle spielt. Damit zeigt sich, dass bestimmte Herkunftslän-
der, obwohl sie in der gesamtösterreichischen Betrachtung als ein wichtiges
Herkunftsland zuvor genannt wurden, in manchen Bundesländern verstärkt
und in anderen kaum oder nicht vertreten sind (siehe Tabelle 27).
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Pflegekräftemigration nach Österreich
Eine empirische Analyse
Forschungsergebnisse der Wirtschaftsuniversität Wien