Seite - 155 - in Pflegekräftemigration nach Österreich - Eine empirische Analyse
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Was die Migrationsströme nach Österreich betrifft, zeigt Tabelle 15, dass
die wesentlichen Wanderungsgewinne, die Österreich im Jahr 2006 zu ver-
zeichnen hatte, auf Personen aus Europa (vor allem aus EU-Staaten) zurück-
zuführen sind. Auch bei der Betrachtung der Erwerbstätigen wird deutlich,
dass der Migrationsstrom aus anderen europäischen Ländern nach Öster-
reich bedeutsam ist. Hierbei zeigt sich jedoch, dass vor allem auch Staats-
bürgerinnen und Staatsbürger der Nachfolgestaaten Jugoslawiens (ohne
Slowenien) einen wesentlichen Anteil ausmachen. Vergleicht man die zuletzt
genannte Statistik mit den neu erhobenen Daten zur Erwerbstätigkeit von
Pflegekräften in Österreich - differenziert nach Ausbildungsort-, zeigt sich,
dass rund 61 % der Pflegekräfte, die in Österreich in Krankenanstalten und
Alten- und Pflegeheimen tätig sind, in einem anderen Land der Europäischen
Union ausgebildet wurden. Damit sind dies weit mehr Personen aus dieser
Herkunftsregion, als die allgemeine Statistik zu Erwerbspersonen angibt.
Des Weiteren muss angemerkt werden, dass im Gegensatz zu den Daten von
Steven Simoens und anderen [2005], in der die Dominanz von Bosnien und
Herzegowina und Kroatien [vgl. Simoens et al. 2005, 35] aufgezeigt wurde,
die neueren erhobenen Daten diese nicht mehr zeigt. Die Begründung kann
in den unterschiedlichen Datengrundlagen gesehen werden, aber auch in der
Abnahme der Wanderungsgewinne aus dieser Region (siehe Tabelle 15).
Unter Vorbehalt der unterschiedlichen Definitionen, die den statistischen
Daten zugrunde liegen, kann gezeigt werden, dass auf Basis der neuen Er-
hebung von im Ausland ausgebildeten Pflegekräften in Österreich und der
in Tabelle 15 aufgezeigten Entwicklung der Wanderungsgewinne die Länder
in Europa wesentliche Herkunftsgebiete für Österreich darstellen. Diese Er-
gebnisse werden den Ausgangspunkt der nun folgenden Analyse bilden, die
aufzeigt, aus welchen Ländern Migrantinnen generell und im Speziellen vor
allem Pflegekräfte nach Österreich migrieren. Danach wird sich die Analyse
der Gründe für Migration mit den Ländern Polen, die Tschechische Repub-
lik, die Slowakei, Bosnien und Herzegowina und Kroatien beschäftigen (sie-
he Kapitel 6).
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Pflegekräftemigration nach Österreich
Eine empirische Analyse
Forschungsergebnisse der Wirtschaftsuniversität Wien