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Kollaborierende Roboter in der Pflege …
anzupassen. Eventuell fallen aufwendige Umbauarbeiten zur Änderung der räum-
lichen Gegebenheiten an. Auch der Aufbau des Experiments ist aufwendig und muss
gut vorbereitet sein.
• Durchführung der Simulationsexperimente:
Nach Abschluss des Aufbaus und der Vorbereitung der Simulation können die Pro-
bandenexperimente durchgeführt und dokumentiert werden.
Zu Beginn eines Simulationsprojekts im Full-Scope-Simulator ist also zunächst die Auf-
gabe, die Simulation selbst zu definieren, zu gestalten sowie sicher und verifiziert in
Betrieb zu nehmen. Tab. 1.5 zeigt die einzelnen Schritte, die hierfür durchzuführen sind.
In jeder Phase können Abweichungen von der Spezifikation, technische oder
arbeitswissenschaftliche Probleme bei der Umsetzung, Machbarkeitsprobleme oder
Gefährdungen dazu führen, dass im Projektablauf zu einem vorherigen Schritt zurück-
gekehrt werden muss, um z. B. kritische Vorgaben anzupassen.
Danach können die Simulationsexperimente durchgeführt werden. Den Simulations-
ablauf im Probandenexperiment zeigt Tab. 1.6. Dieser Ablauf ist für jeden einzelnen Pro-
banden durchzuführen.
Die Ablaufsteuerung führt nach programmierter Vorgabe ein Freeze nach der
SAGAT-Methode in Schritt 4 automatisch durch. Dazu wird der Prozess zwar geplant,
aber unerwartet für den Probanden angehalten. Die Beleuchtung wird verändert, um den
Arbeitsplatz abzudunkeln, sodass der Proband den Arbeitsplatz aus dem Fokus verliert.
Eingespielte Geräusche über die Audioanlage werden gestoppt. Stattdessen werden dem
Probanden Fragen gestellt, um arbeitspsychologische Aspekte zur Situation Awareness
Tab. 1.5 Vorbereitung der Full-Scope-Simulation
Schritt Phase Beschreibung
1. Spezifikation Beschreibung der Aufgabenstellung unter Berücksichtigung der
Aspekte der Modellbildung
2. Fragestellung Festlegung des angestrebten Ergebnisses durch Bestimmung der
Fragestellung und Auswertungsmethoden
3. Konfiguration Anpassung des Simulationsraums an die Vorgaben der Spezifikation
4. Aufbau Aufstellung des MRK-Roboters im Simulationsraum und Errichtung
des Arbeitsplatzes einschließlich Vorrichtungsbau
5. Inbetriebnahme Programmierung des MRK-Roboters und der Ablaufsteuerung für den
Full-Scope-Simulator entsprechend der Spezifikation
6. Probelauf Überprüfung auf Funktionalität und Machbarkeit der Simulation
7. Verifikation Prüfung der Eignung des Modells im Hinblick auf die Fragestellung
und die Hypothesen
8. Gefährdungs-
beurteilung Gefährdungsbeurteilung, Festlegung persönlicher Schutzausrüstungen
(PSA), Einweisung des Versuchsleiters
9. Freigabe Freigabe für die Durchführung der Versuchsreihe mit Probanden
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