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30 D. Schilberg und S. Schmitz
sichtbaren Bereichs durch Hindernisse. Es ist nicht auszuschließen, dass sich ein Mensch
hinter einem Sensor verbirgt. Der Roboter kann dieses Grundproblem lösen, indem er
Hindernisse in seinem Bewegungsbereich selbstständig erkennt, sodass die „Gefahren-
quelle“ mit Sensorik ausgestattet ist. In diesem Fall stellen die räumliche Auflösung und
die Echtzeitfähigkeit des Sensors besondere Herausforderungen an die technische Integ-
ration dar.
2.3.3 Erkennen und Auswerten
Basierend auf den Sensordaten erfolgt eine Erfassung und Bewertung der Umgebung, in
der sich der Roboter und der Mensch befinden. Dazu braucht man eine verlässliche Unter-
scheidung des Menschen von anderen Objekten. Ausgehend von der Erkennung eines Sze-
narios muss jede Situation dahin gehend bewertet werden, ob es sich um eine absichtliche
Interaktion oder um ein Risiko für den Menschen handelt. Es muss sichergestellt sein,
dass die verwendeten Algorithmen Situationen richtig erkennen und bewerten. In diesem
Projekt wird ein Modell implementiert, das automatisch eine von einer Person gezeigte
Bewegung auf einen Arm und eine Hand eines Industrieroboters überträgt. Bei der
Zusammenarbeit mit Robotern steht die Sicherheit der Menschen im Vordergrund. Sicher-
heitsaspekte der generierten Roboterprogramme basieren auf dem individuellen Arbeits-
raum verschiedener Roboterkinematiken. Die Konfiguration der Roboterbewegungsbefehle
muss Singularitäten und Diskontinuitäten vermeiden. Die menschlichen Bewegungen
werden in Bewegungsmuster unterteilt. Die Bewegungsanalyse berechnet alle Para-
meter der Roboterbefehle, um gefährliche Situationen zu vermeiden. Der Roboter lernt
Bewegungen und kann diese auf jedes Objekt anwenden. Die Bewegungen werden
nicht kopiert, sondern an die jeweilige Aufgabe angepasst. Die jeweilige benötigte Tra-
jektorie wird in Abhängigkeit von der Objektposition angepasst. Die allgemeine
Objektmanipulation erfordert haptisches Verständnis, um schnell eine Trajektorie und
Handhabungsbewegungen für komplexe Bauteile an der gewünschten Stelle zu erzeugen.
2.3.4 Agieren/Reagieren
Eine Reaktion des Roboters ist die Antwort auf eine bestimmte Situation. Wie der
Roboter reagiert, hängt vom Ergebnis der Situationsbewertung ab. Die Reaktion muss
immer so ablaufen, dass keine Gefahr für den Menschen entsteht. Der Roboter muss
auch auf Fehlverhalten der Menschen reagieren, sodass keine Gefahr für ihn besteht
oder zumindest negative Folgen minimiert werden. Die Reaktion bezieht sich auf die
Aktoren, die sicherstellen müssen, dass die Steuersignale fehlerfrei sind, d. h., wenn
die notwendigen Anforderungen erfüllt sind, wird eine Reaktion gestartet. Während der
Bewegung bestimmt eine adaptive Bahnplanung, welche Reaktion stattfindet, um Kolli-
sionen zu vermeiden. Hierfür müssen jedoch die Fähigkeiten der Antriebe bekannt sein
und berücksichtigt werden.
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