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654 Sozial interagierende Roboter in der Pflege Eine besondere Herausforderung besteht in der fein abgestimmten Koordination der multimodalen Verhaltensweisen eines Roboters wie Körperhaltung, Gestik und Sprache, um soziale Interaktionen zwischen Mensch und Roboter zu ermöglichen. Im vorliegenden Beitrag wird ein Überblick zu sozial interagierenden Robotern in der Pflege gegeben. Sozial interagierende Roboter unterscheiden sich von reinen Service- robotern dadurch, dass sie während der Ausführung von Diensten Verhaltensweisen emulieren, die an der zwischenmenschlichen Kommunikation orientiert sind. So würde eine sozial interagierende Hebehilfe eine Person nicht nur umlagern, sondern beispiels- weise auch mitfühlend nachfragen, ob die Person nun bequem liegt. Bemerkt sei, dass die Interaktion nicht unbedingt in natürlicher Sprache erfolgen muss. In einigen Fällen kann es durchaus sinnvoll sein, ausschließlich über soziale und emotionale Hinweise mit einem Artefakt zu interagieren. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist die mit einem wei- chen Fell ausgestattete Kuschelrobbe Paro, die mittels Sensorik auf Berührungen und Geräusche von Nutzern reagiert. Mit der Entwicklung sozial interaktiver Roboter geht der Wunsch einher, die Mensch-Maschine-Kommunikation anthropozentrischer und persönlicher zu gestalten. Das mühsame Erlernen von Kommandos entfällt, da die Menschen so mit der Maschine interagieren können, wie sie es aus der zwischenmenschlichen Interaktion gewöhnt sind. Es geht jedoch nicht nur um einfache Bedienung. Die Nutzung von technischen Arte- fakten soll zu einer positiven Erfahrung werden. Im Idealfall kommt es zu einer ver- trauensvollen Beziehung zwischen Mensch und Roboter. D. h., der Roboter wird nicht nur als Werkzeug gesehen, sondern seine Rolle wandelt sich zum persönlichen Begleiter oder sogar zum Freund. Der vorliegende Beitrag skizziert den aktuellen Forschungs- und Entwicklungs- stand zu sozial interagierenden Robotern. Abschn. 4.2 identifiziert Anforderungen, welche für sozial interagierende Roboter erfüllt sein müssen, um bei Nutzerinnen und Nutzern auch längerfristig auf Akzeptanz zu stoßen. Dabei liegt der Fokus auf der Sicht der Pflegebedürftigen. In Abschn. 4.3 werden grundlegende Techniken zur Realisierung wichtiger Eigenschaften sozial interagierender Roboter wie Empathie und sozial situ- iertes Lernen erläutert. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei den sprachlichen Fähig- keiten von Robotern, durch welche eine intuitive Kommunikation zwischen Mensch und Maschine ermöglicht werden soll. Abschn. 4.4 illustriert Einsatzmöglichkeiten sozial interagierender Roboter in der Rolle von Physiotherapeuten, Gesundheitsberatern, Spiel- gefährten und Kuscheltieren. In Abschn. 4.5 geht es um die Gestaltung von sozial inter- agierenden Robotern, wobei wir nicht nur ihr Erscheinungsbild, sondern vor allem auch ihre kommunikativen Verhaltensweisen betrachten. Abschn. 4.6 gibt einen Überblick zu Studien zur Wirkung von sozial interagierenden Robotern. Das Kapitel schließt mit einer Konklusion.
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Pflegeroboter
Titel
Pflegeroboter
Autor
Oliver Bendel
Verlag
Springer Gabler
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-22698-5
Abmessungen
17.3 x 24.6 cm
Seiten
278
Kategorie
Technik
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