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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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2. PORTRÄTGRAFIK IN DER KAISERLICHEN PRIVATBIBLIOTHEK 26 Sigmund Jakob Apin (1693–1732). Hier wurden zum ersten Mal konkrete Vorschläge formuliert, nach welchen inhaltlichen Ordnungsprinzipien eine Sammlung von grafischen Bildnissen konzipiert werden könne. In seinem vierten Kapitel, „Unmaßgebliche Vorschläge, wie man seine Sammlung am besten anstellen soll“, beklagt er: „Viele meinen sie treffens am besten, wann sie sich grosse Bände von Pappier machen lassen, und darein kleben, was sie bekommen. So ist auch nicht zu rathen, Theologos, Jure-Consultos, Medicos &c. binden zu lassen, weil man auf diese Art nichts davon und darzu thun, und das geringste Changement nicht treffen kann, welches doch bey derglei- chen Collectionen höchst nöthig, indem noch immer was vorkommt, das man nicht gesehen, oder besessen, und doch gerne hier und dar eingeschoben wis- sen wollte.“52 Auch Apin rät daher, die Porträtstiche zwischen Papier von einheitlichem Format zu legen und sie dann in hölzernen Kapseln zwischen die übrigen Bücher der Bibliothek zu stellen. So seien sie bequem zu gebrauchen und „mit Vergnügen anzusehen“.53 2.1 Porträtwerke Einen anderen Typus druckgrafischer Bildnisgalerien in der Privatbiblio- thek Franz’ I. stellen sogenannte „Porträtwerke“ dar, Bildnisvitenbücher, in denen mittels nebeneinandergestellter Biografien und Bildnisse eine be- stimmte Auswahl von Personen mit gemeinsamen lebensgeschichtlichen Be- rührungspunkten gewürdigt wurde. Hier trat ein Verleger an die Stelle des Sammlers und bestimmte Programmatik, Ordnung und Ausschmückung des Vitenbuches mit Bildnissen. Porträtfolgen, die in ikonografisch einheitlicher Form in Druckwerken dargeboten wurden, erlebten ihren ersten Höhepunkt in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Italien, von wo aus sie schnell in ganz Europa Ver- breitung fanden.54 Ausgehend von der „viri illustres“-Literatur der Antike entstanden programmatisch angelegte Bildnisfolgen in Buchform, deren iko- nografischer Gleichförmigkeit das „einheitsstiftende Prinzip des gruppenbil- 52 Apin (1728), S. 46 f. 53 Ebenda, S. 47 f. 54 Die grundlegendste Literatur zu dieser Gattung: Pelc, Milan: Illustrium Imagines. Das Porträtbuch der Renaissance, Leiden [u.a.], 2002; Casini, Tommaso: Ritratti parlanti. Collezionismo e biografie illustrate nei secoli XVI e XVII, Florenz, 2004; Rave, Paul Ort- win: Paolo Giovio und die Bildnisvitenbücher des Humanismus, Berlin, 1959; Wartmann, Andreas: Drei Porträtwerke aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, in: Berghaus (1995); Kanz, Roland: Dichter und Denker im Porträt, München, 1993 (insbes. Kap. 5).
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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