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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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2. PORTRÄTGRAFIK IN DER KAISERLICHEN PRIVATBIBLIOTHEK 35 getrennt, wie es vielfach der Praxis zeitgenössischer Grafiksammlungen ent- sprach. Eine auf Befehl des Kaisers durchgeführte Inventur und Schätzung der Kupferstiche und Handzeichnungen in der kaiserlichen Privatbibliothek durch den Wiener Kunstsachverständigen Ignaz Sauer im Jahr 1807 un- termauert die Trennung der beiden Sammlungen nach Gegenstandsberei- chen.95 Sauer nahm zunächst eine Schätzung der Druck- und Handschriften in der Privatbibliothek vor sowie der Porträtstichsammlung und schließlich eine gesonderte Schätzung der übrigen Kupferstiche und Handzeichnungen. Das Gutachten, das vermutlich die früheste quantitative Erhebung der Kupferstichsammlung des Kaisers darstellt, teilt diese lediglich in „alte“ und „moderne“, also zeitgenössische Blätter, und bewertet sie getrennt vonein- ander. Die Aufstellung der Blätter nach Schulen dürfte vermutlich erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt sein. Ihrem Umfang nach nahm die Kol- lektion mit knapp 4500 Blättern zu diesem Zeitpunkt eine untergeordnete Stellung unter vergleichbaren Privatsammlungen ein.96 Eine rund 30 Jahre später, unmittelbar nach dem Ableben des Kaisers, vom Bibliotheksvorsteher Leopold Joseph von Khloyber verfasste Aufstel- lung der „übrigen Kupferstichsammlung“ weist bereits eine Aufgliederung der Sammlung nach Sachgebieten in „historische, nach Schulen geordnete Darstellungen“ (5350 Blätter), „Ansichten“ (3361 Blätter) und einige weitere kleine Teilbestände wie Karikaturen, Lithografien oder Uniformbilder auf. 97 Auch die Handzeichnungen werden hier bereits gesondert angeführt. Da sich bis heute kein zeitgenössischer Katalog oder ein Inventar der Kupferstichsammlung aus der Zeit Franz’ I. erhalten hat, stellt ein Samm- lungsverzeichnis aus dem Jahr 1850 die früheste Quelle zu deren Zusam- mensetzung und systematischen Ordnung dar.98 So bot der allgemeine, nach Schulen geordnete Teil der Kupferstiche ein breit gefächertes Spektrum, vornehmlich von biblischen und mythologischen Darstellungen oder histo- rischen Ereignissen, aber auch Seestücken, Jagdszenen und Porträts. Die Blätter waren in fünf regionale Schulen – Deutsche, Englische, Französi- 95 ÖNB, BAG, FKB.INV.13a-c, „Tabulae aestimationis librorum tam impressorum, quam manuscriptorum“, 1807. 96 Die umfangreiche Kupferstichsammlung des Herzogs Albert von Sachsen-Teschen (1738– 1822) umfasste zur gleichen Zeit bereits etwa 70.000–80.000 druckgrafische Blätter. Dossi (1998), S. 30. 97 ÖNB, BAG, FKBA21001, fol. 15v. 98 ÖStA, HHStA, Hausarchiv, Inventare der Fideikommissbibliothek, 11. Das „Verzeichnis der in der k.k. Fideikommißbibliothek vorhandenen Sammlung von Kupferstichen und Holzschnitten“ beziffert die Gesamtzahl der Sammlung mit 6018 Blätter, wovon auf die Deutsche Schule 2067, auf die Englische Schule 662, auf die Französische Schule 1438, auf die Italienische Schule 883 und auf die Niederländische Schule 968 Blätter entfallen.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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