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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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3. HERAUSBILDUNG VON KUNSTKENNERSCHAFT IN DER JUGEND 43 Zweifellos begünstigten aber dessen vielfache Betrachtungen von Kupfer- stichen aus der väterlichen Bibliothek nicht nur die Aneignung von grundle- genden fachlichen Kenntnissen auf diesem Gebiet. Durch die wiederholten Erfahrungen, in denen der Erzherzog das Studieren von Bildnissen als eine gewohnte Form der Alltagsbeschäftigung kennengelernt hatte, mag später auch der Entschluss gereift sein, diese Gepflogenheit mit der Anlage einer eigenen Sammlung weiterzuführen. Darüber hinaus erschloss sich der Erz- herzog auch im Rahmen des Kunstunterrichts einen ganz eigenwilligen Zu- gang zu Grafik, wie im Folgenden dargelegt wird. 3.2 Auseinandersetzung mit Druckgrafik im Zeichenunterricht Eine Möglichkeit der Auseinandersetzung mit Werken der grafischen Kunst, die nachhaltigen Einfluss auf die spätere Entwicklung des Erzherzogs als Kenner und Sammler hatte, bildete der Unterricht im Zeichnen, den Franz wie auch seine Geschwister auf Iniative ihres Vaters erhielten. Wenngleich der Biograf seines jüngeren Bruders Erzherzog Johann, Viktor Theiss, Le- opolds Rolle als Förderer künstlerischer Fähigkeiten kritisch beurteilt, da der künstlerisch-ästhetischen Seite in den Erziehungsplänen der Großprin- zen nur eine Randposition beigemessen wird,117 so zeigen doch die „Points d’éducation“, die Leopold 1782 an seine Schwester Marie Karoline schickt, dass er ihr das Malen und Zeichnen als festen Bestandteil der Freizeitaktivi- täten der Prinzen empfiehlt.118 Tatsächlich dürfen diese Aktivitäten im frü- hen Kindesalter aber nicht als Impuls für die Entfaltung eines ausgeprägten künstlerischen Ehrgeizes verstanden werden. Es stand dabei vielmehr das spielerische Wahrnehmen und Erfassen im Vordergrund, etwa durch das Zerschneiden und Ausmalen von Karten oder Kupferstichen.119 Das „Illuminieren“ von Kupferstichen zählte dabei zu den bevorzugten Tätigkeiten des Erzherzogs Franz, welche er noch im Alter von neun Jahren ausübte.120 Diese Praxis führte zwangsläufig zu einer ersten Auseinander- setzung mit Werken der Reproduktionsgrafik. Durch diese Art des maleri- schen Nachvollzugs konnte bereits ein Bewusstsein für den künstlerischen Schaffensprozess eines Kupferstichs gewonnen werden. Die Gepflogenheit wurde später von den eigenen Kindern fortgeführt, wie eine ganze Reihe 117 Theiss (1969), S. 40. 118 Points d’éducation pour les enfants, envoyés par S.A.R. à reine des Naples. ÖStA, HHStA, Familienakten, Karton 56. Zitiert in: Schaeffer (1935), Bd. 1, S. 103. 119 Langsam (1954), S. 27, S. 71. 120 Wolfsgruber (1899), Bd. 1, S. 176.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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