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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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II. SAMMELSTRATEGIEN Im Herbst des Jahres 1807 wurde der Wiener Verleger und Schätzungskom- misär in Kunstsachen, Ignaz Sauer, auf kaiserlichen Befehl mit der Inventur und Schätzung sämtlicher Druckwerke und Handschriften der kaiserlichen Privatbibliothek sowie der daran angeschlossenen Sammlung von Kupfersti- chen und Handzeichnungen beauftragt.155 Sauer, der zwei Jahre später während der Belagerung Wiens durch die Franzosen die Evakuierung der Porträtsammlung leitete, übergab dem Kaiser im Dezember desselben Jahres das Ergebnis seiner Schätzung in Form dreier Tabellen: Eine Aufstellung der Druck- und Handschriften („Ta- bulae aestimationis librorum tam impressorum, quam manuscriptorum“), eine „Inventur und Schätzung der modernen Kupferstiche und Handzeich- nungen“ und eine „Inventur und Schätzung der alten Kupferstiche und Handzeichnungen“.156 Die drei lithografierten Tabellen führen in der linken Spalte jeweils den fortlaufenden „Numerus Catalogi“ des entsprechenden Werkes oder Kunst- blattes an, daneben wurde handschriftlich der geschätzte Wert eingetragen. Das Gutachten Sauers bildet die früheste erhaltene Quelle für quantita- tive Angaben zur kaiserlichen Grafiksammlung. Die zeitgleich mit der Por- trätsammlung angelegte Sammlung von Kupferstichen und Handzeichnun- gen dürfte demnach bereits zu Beginn getrennt von der Porträtsammlung untergebracht gewesen sein, wie es der Praxis zahlreicher privater Kupfer- stichkabinette des 18. Jahrhunderts entsprach.157 Die Trennung der Samm- lungen nach Gegenstandsbereichen spiegelt sich im Gutachten ebenso wider wie eine Sonderung nach „alter“ und „moderner“ (zeitgenössischer) Druck- grafik. Demnach umfasste die Kupferstichsammlung des Kaisers nach rund zwanzigjähriger Sammeltätigkeit im Jahr 1807 exakt 4444 Einzelblätter, davon 3315 „moderne“ Blätter im Wert von 19.086 fl. 45 kr. und 1129 „alte“ im Wert von 4574 fl. 35 kr. 155 Für die auf allerhöchsten Befehl vorgenommene Schätzung der in der k.k. Privatbiblio- thek befindlichen Kupferstiche und Handzeichnungen wurden Sauer sowie dem Schätz- meister Joseph Leicher im Mai 1808 jeweils 150 fl. bezahlt. ÖStA, HHStA, GDPFF, Rech- nungsbücher, Hauptreihen 413 (1808), p. 95, Nr. 66. 156 ÖNB, BAG, FKB.INV.13a-c, „Tabulae aestimationis librorum […]“, 1807. 157 Siehe etwa die Sammlung des G. F. Brandes, Kap. 4.3.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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