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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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4. DIE FRÜHEN ERWERBUNGEN AB 1785 61 4. DIE FRÜHEN ERWERBUNGEN AB 1785 Mit dem Beginn der sammlerischen Aktivitäten des Erzherzogs Franz und speziell seiner Laufbahn als Sammler von Porträtgrafik wird in der Literatur meist ein Tagebucheintrag seines Erziehers, des Obersthofmeis- ters Franz Graf von Colloredo-Wallsee vom 18. Mai 1785 in Verbindung gebracht. Dort berichtet dieser, den Erzherzog habe auf einmal die Lust gefasst, sich Kupferstiche anzuschaffen, welche er umgehend als Wand- schmuck für seine Wohngemächer in der Hofburg verwendete.163 Die Gleich- setzung der Notiz Colloredos mit dem Gründungsdatum der Porträtsamm- lung erscheint jedoch fragwürdig, sieht man sich die Rechnungsbelege des Monats Mai 1785 in den monatlichen Kammerrechnungen des Erzherzogs Franz näher an. Am 20. Mai 1785, also zwei Tage nach Colloredos Eintrag, bestätigt die Kunsthandlung Artaria & Compagnie den Empfang von 159 fl. 40 kr. für Kupferstiche aus ihrem Magazin am Wiener Kohlmarkt.164 Unter den dreizehn Posten findet sich unter anderem eine Serie von siebzehn An- sichten der Häfen Frankreichs nach Claude Joseph Vernet, vier Ansichten von Livorno, Prospekte von London, Rom, Paris und Wien, einige Darstel- lungen von Seeschlachten und Meeresansichten, jedoch keine Porträts. Es dürften im Mai dieses Jahres also vorwiegend Landschaften und See- stücke ihren Platz an den Wänden des erzherzöglichen Appartements ge- funden haben, die bei Artaria angekauft wurden. Die Anfänge des Erwerbs von Porträtstichen lassen sich erst einen Monat später festmachen, als die gleiche Kunsthandlung am 11. Juni 1785 eine Rechnung über 59 fl. 10 kr. ausstellt. Auf der Liste der angekauften Kunstblätter befinden sich neben weiteren Ansichten von St. Petersburg, Ostende oder Messina sowie William Woolletts monumentalen Seeschlachtenbild „The Battle at La Hougue“ nach Benjamin West auch ein einziges Bildnis, jenes des britischen Flottenad- mirals George Brydges Rodney (1718–1792).165 Zu Beginn der grafischen Erwerbungen beschränkte sich die Aufmerksam- keit des Erzherzogs also durchaus nicht auf Porträts, diese spielten vielmehr eine untergeordnete Rolle. Sein Interesse war auf ein weit größeres Gebiet von Städteansichten, Schlachtenbildern, Tier- und Pflanzendarstellungen sowie 163 „Erzherzog hat auf ainmal die Lust gefasset sich Kupferstich anzuschaffen, da bei selben alles gleich geschehen muß und nichts lang Anhaltet mußten ihm gleich Kupfer geholet werden. Er wählte einige […] aus, messete die Wande ab, wohin Er solche seyn wollte.“ ÖStA, HHStA, Sammelbände 74, fol. 117. Teilw. zitiert bei: Wolfsgruber (1899), Bd. 2, S. 34; Beetz (1935), S. 5 f. 164 ÖStA, HHStA, Handarchiv Kaiser Franz 1, 20. Mai 1785. 165 ÖStA, HHStA, Handarchiv Kaiser Franz 4, 11. Juni 1785.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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