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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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4. DIE FRÜHEN ERWERBUNGEN AB 1785 67 Auch die anderen Positionen wie die Darstellung eines Seegefechts („Combat naval“) oder die „Quatre Vues de Livourne“ von Balthasar Anton Dunker und Gottfried Eichler nach Jakob Philipp Hackert (nach 1778)175 vermitteln einen Eindruck von der Begeisterung des Erzherzogs für Hafen- und Mari- nebilder. Ab dem Mai 1785 investierte Franz in stetig steigendem Maße in seine Grafiksammlung (Tf. 2). In den Abrechnungen der Monate Mai bis Dezem- ber lassen sich Belege zu mindestens fünf weiteren Ankäufen im Kunsthan- del nachweisen, für den Monat Juni sind zwei Ankäufe bei Artaria im Ab- stand von zwei Wochen dokumentiert. Monatsabrechnungen späterer Jahre belegen zum Teil bis zu vier Ankäufe pro Monat im Abstand von nur weni- gen Tagen. In den folgenden Jahren kam es auch immer wieder zu Waren- sendungen seiner Mutter oder der Brüder in Florenz, darunter befanden sich Bilder ebenso wie Büsten griechischer Philosophen.176 Umgekehrt ließ sich sein Bruder Ferdinand von Franz Bildnisse von Artaria aus Wien schicken, so etwa die Porträts der Tante Maria Karolina, Königin von Neapel, und deren Gemahl Ferdinand IV. oder des Feldmarschalls Gideon Freiherr von Laudon.177 Anhand der datierten Belege lässt sich zudem nachvollziehen, zu welchen Zeitpunkten sich dem Erzherzog aufgrund von Reisen oder Frontbesuchen keine Gelegenheit bot, Erwerbungen im Kunsthandel zu tätigen. Am 21. Juni 1786 wurde Franz von Kaiser Joseph II. gemeinsam mit seinem Leh- rer Johann Baptist Schloißnigg zu einer zweimonatigen Reise nach Ungarn geschickt, wo er in Steinamanger (Szombathely) das erste Mal eine Truppe kommandieren sollte und anschließend in Pest mit dem Kaiser einem großen Manöver beiwohnte.178 Noch im Mai 1786 wurden sechzehn Kunstblätter, darunter einige Porträts, bei Artaria erworben, nach seiner Rückkehr nach Wien am 31. August kam es bereits im September zu weiteren Grafikkäufen. Zehn Monate später, am 1. Juli 1787, brach Franz zum Zwecke des Studi- ums des Festungsbaus nach Böhmen auf, wo er über Brünn (Brno), Olmütz (Olomouc), Königgrätz (Hradec Králové) und Theresienstadt (Terezín) nach Prag reiste, wo er Fabriken, die Universität und die Akademie der Wissen- schaften besuchte. Auch die Teilnahme an zwei Feldzügen in den Jahren 1788 und 1789, die den Erzherzog an Kriegsschauplätze des Russisch-öster- 175 Nicolas (1924), Nr. 47.1-4 , ÖNB Kartensammlung, +Z110275308, +Z110275400, +Z110275503 sowie +Z110275606. 176 Siehe Anm. 166. 177 Zitiert bei Wolfsgruber (1899), Bd. 2, S. 125, leider ohne nähere Angaben zur Quelle. 178 Bei den folgenden Itineraria beziehe ich mich auf die Angaben bei Wolfsgruber (1899), Bd. 2, der die genauen Daten der Reisen und Feldzüge 1788 und 1789 anführt, ohne die Quelle zu nennen.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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