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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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4. DIE FRÜHEN ERWERBUNGEN AB 1785 75 mentierte die Sammlung auch verwandtschaftliche Beziehungen zu ande- ren europäischen Fürstenhäusern und umfasste zu diesem Zeitpunkt bereits Bildnisse mehrerer Generationen von Königen und Kurfürsten aus Frank- reich, England, Schweden, Sachsen oder Hannover. Auch gestochene Folgen von Ahnenreihen und Stammbäumen waren darunter.198 Neben den Einzelblattporträts kam auch unterschiedlichen Porträtreihen und -serien eine zunehmende Bedeutung beim Ausbau des Bestandes zu, die mehrere Porträts in Form von Bildnisfolgen darboten. Sei es in ikonografisch einheitlicher Form, wenn sie zur Ausschmückung eines Vitenbuchs gedient hatten, oder als Teilsammlungen, bei denen etwa ein Händler einen bestimm- ten Teil seiner Sammlung veräußerte. Man kann davon ausgehen, dass der- artige Bestände unter Beibehaltung ihres inhaltlichen Konnexes abgelegt wurden und so bereits als Grundlage für die Herausbildung einer späteren Gliederung nach Berufen oder Ständen fungierten. So legte etwa der Nürn- berger Kupferstecher und Kunsthändler Adam Ludwig Wirsing im August 1791 einer Lieferung von Kupferstichen, die der Erzherzog aus dessen Katalog ausgewählt hatte, eine „uralte Sammlung“ von einundachtzig Porträts Nürn- berger Patrizierfamilien bei, die sehr rare Blätter beinhaltete und an der „Kai- serl. Majestät […] kein Missfallen […] haben“ werde.199 Diese bildete nicht nur den Kern der späteren Sammlung von Kleinporträts Nürnberger Bürgerfami- lien, man kann darin auch Hinweise auf spätere Ordnungsklassen innerhalb der Sammlungssystematik erkennen wie etwa die Klassen „Ratsherren“ oder „Bürgermeister“. Belege für den Erwerb größerer und kleinerer Bildnisserien im Kunsthandel, die auf spätere Ordnungsklassen vorgreifen, ließen sich ei- nige anführen. Darunter „12 Portretes von Preusische Generelen“ (Juni 1785 bei Artaria), „Porträts der Bürgermeister von Zürich“ (Dezember 1792 bei Ru- dolph Gräffer), „48 Ordensstifter“ (November 1795 bei Johann Georg Binz) oder „Ritratti die Generali della Compagna di Jesu“ (Bücher-Auctions-Institut 1792). Sie zeugen bereits vom mehr oder weniger raschen Anwachsen einzel- ner Berufs- und Ständegruppen innerhalb der Porträtsammlung. Synchron zum quantitativen Anwachsen der Sammlung zeichnen sich allmählich auch erkennbare Konturen hinsichtlich deren Inhalte ab und es können einzelne Erwerbungsschwerpunkte innerhalb der Berufsgruppen festgestellt werden. Dabei wusste sich neben den Feldherren- und Fürstenporträts das Geistige Bildnis immer mehr zu behaupten. Hier galt das Interesse des Kaisers den Bildnissen von Kardinälen und Bischöfen ebenso wie von Predigern, Theolo- gen oder einfachen Mönchen verschiedener Kongregationen. 198 Am 29. März 1793 wurden etwa beim Händler Joseph Rupert Gartner 2 Blatt „Bayrische Stammbaum“ gekauft. ÖStA, HHStA, GDPFF, 73-3, Rechnung vom 29. März 1793. 199 ÖStA, HHStA, GDPFF, 72, Rechnung vom 21. August 1791.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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