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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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4. DIE FRÜHEN ERWERBUNGEN AB 1785 81 kolorirten Englischen Blättern, von den Karikaturen und satyrischen Kup- ferstichen, welche in London unaufhörlich zum Vorschein kommen“.219 Das Unternehmen verfügte über einen ständigen Vorrat an alten Kunstblättern aus allen Schulen sowie Porträts, von denen 6000 bis 8000 Blätter säuber- lich geordnet in Portefeuilles zur Durchsicht bereit standen.220 Artaria & Compagnie schaffte bald den Aufstieg zur ersten Kunsthand- lung der Stadt und konnte bereits 1775 in das Haus „Zu den drei Läufern“ auf dem Kohlmarkt Nr. 133 umziehen.221 1789 bezog es das Haus „Zum eng- lischen Gruß“ auf dem Kohlmarkt Nr. 1181, das später in Familienbesitz überging und noch heute als Verlagsstandort dient.222 Das Archiv der Firma, bestehend aus Kundenkorrespondenz, Geschäftsinventaren und Rechnungs- belegen, befindet sich heute in der Wienbibliothek. Es hat sich darin ein Verzeichnis aus dem Jahr 1781 erhalten, welches die in der Wiener Filiale angebotenen Werke, vor allem Kupferstichserien und illustrierte Bücher, auflistet. Demnach führte die Kunsthandlung in diesem Verkaufsjahr neben Galeriewerken wie „Die große Gallerie zu Versailles“ mit Reproduktionen nach den Gemälden Charles Le Bruns oder „Das florentinische Museum“ auch Stichserien von Giambattista Tiepolo, John Boydell oder William Ho- garth. Darüber hinaus wurden Veduten von Rom und Florenz, Architek- turtraktate, Zeichenschulen, Atlanten und Landkarten angeboten, sogar Zeichenutensilien wie Pastellkreide, Pinsel oder Tusche. Sammler von grafi- schen Blättern fanden neben „verschiedenen Venetianischen und Augspur- ger schwarz und illuminierten Kupferstichen“ ein „vollkommenes Sortiment sowohl von allerneuesten als auch Antiquen französisch, englisch, italieni- schen und allen hier in Wien herausgegebenen“ Kupferstichen. Zudem wird darauf hingewiesen, dass das Doppelporträt der Zusammenkunft Josephs II. mit seinem Bruder Leopold 1769 in Rom von Pompeo Batoni, gestochen von Andrea Rossi, wieder „neu angekommen“ sei.223 Grafische Porträts zählten von Beginn an zu den bevorzugten Handels- gegenständen des Unternehmens. Neuerscheinungen wurden regelmäßig im Wienerischen Diarium annonciert. Im August 1773 kündigte Artaria ein Bildnis des Fürsten Wenzel Anton von Kaunitz vom Kupferstecher Jakob 219 Ebenda, S. 774. 220 Verzeichniß von folgenden Kunstwerken welche Bey Artaria Compagnie Kunst, Kupfer- stich, Landkarten und Musikalien-Händlern, und Verlegern in Wien auf dem Kohlmarkt der Michaelerkirche gegenüber um beygesetzte Preise zu haben sind. Wien, 1781. Wien- bibliothek, Druckschriftensammlung, A-86807, S. 4. 221 Anhang zum Wienerischen Diarium Nr. 8 vom 28. Jänner 1775. 222 Heute Kohlmarkt Nr. 9. Der heutige Bau stammt von Max Fabiani aus den Jahren 1901/02. 223 Verzeichniß […] (1781), S. 4.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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