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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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II. SAMMELSTRATEGIEN84 Format scheint eine beträchtliche Anzahl von Zeitgenossen auf, die nicht dem Adel oder dem Klerus angehören. Darunter Naturwissenschaftler wie Nikolaus Joseph von Jacquin und Ignaz von Born, Künstler wie Anton Ra- phael Mengs und Jakob Matthias Schmutzer, die Sängerin Anna Morichelli oder die Komponisten Haydn und Mozart. 4.1.3 Der Kaiser als Großkunde von Kunsthändlern und Kommissionären In seinen „Wiener Dosenstücken“ schildert der Bibliothekar und Chronist Franz Gräffer die anekdotische Begebenheit eines Spaziergangs Kaiser Jo- sephs II. durch Wien, auf dem dieser zu einer Auslage im Dreilauferhaus, dem Geschäftssitz von Artaria und Compagnie, hintrat, um darin die „alten und neuen Bücher und Kupferstiche“ zu betrachten.236 Dass der Kaiser tat- sächlich zum Kundenstamm des Unternehmens zählte, belegt eine Abrech- nung in den Geheimen Kammerzahlamtsbüchern aus dem Jahr 1781. Dem- nach wurden „dem Kupfer Bilder Handler Artaria et Comp. wegen für Sr Mayt. des Kaisers gelieferten verschiedenen Kupfer Stiche“ 63 Gulden aus- bezahlt.237 Eine Aufstellung von Geschäftskunden aus dem Jahr 1784, wel- che sich im Firmenarchiv erhalten hat, vermittelt einen Eindruck davon, zu welchen Käuferschichten das Unternehmen sonst noch Geschäftsbeziehun- gen unterhielt.238 Auf der handschriftlichen Liste finden sich fast ausschließ- lich Namen des europäischen Hochadels und des gehobenen Bürgertums, da- runter der Landgraf von Hessen-Rheinfels, die Grafen von Trauttmansdorff und von Pappenheim oder der Erzbischof Leopold Graf zu Firmian. Auch von den Fürsten Anton I. und Nikolaus I. Esterházy ist bekannt, dass diese ab 1785 regelmäßig Ankäufe bei Artaria tätigten.239 Erzherzog Franz zählte, wie bereits dargelegt, schon wenige Monate nach seiner Ankunft in Wien zum Kundenstamm des Unternehmens. Da es sich bei seinem ersten Ankauf ausschließlich um Grafiken handelte, die nicht im Eigenverlag erschienen waren, liegt die Vermutung nahe, dass er die Blät- ter aus dem ständigen Sortiment der Kunsthandlung ausgewählt hatte, das zur Durchsicht bereit stand. Mit dem Hafenzyklus „Ports de France“ nach Claude Joseph Vernet erwarb er an diesem Tag die vielleicht erfolgreichste 236 Gräffer (1918), S. 166. 237 ÖStA, HHStA, Geh. Kammer- und Hofzahlamtsbücher 1763–90, 1136; zit. nach Fleischer (1932), S. 199. 238 Publiziert bei Frank (2007), S. 644. 239 Gonda (1999), S. 192 f.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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