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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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4. DIE FRÜHEN ERWERBUNGEN AB 1785 85 topografische Grafikserie der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.240 Auch nach seiner Krönung zum römischen Kaiser wurden die von der Kunsthand- lung eingereichten Rechnungen stets persönlich an ihn adressiert.241 Die je- weiligen Beträge wurden nach deren Begleichung gewissenhaft im fortlau- fend geführten „Handbüchel über Meine Ausgaben“ mit dem Vermerk „für Kupferstiche dem Artaria“ notiert.242 In den darauffolgenden vier Jahrzehnten unterhielt der Kaiser mit dem Wiener Geschäft, das ab 1793 von Dominik Artaria weitergeführt wurde, re- gelmäßige geschäftliche Beziehungen, die bis zu seinem Tod fortbestanden. Mehrmals pro Jahr, bisweilen auch mehrmals monatlich, wurden über die Niederlassungen in Wien und Mannheim Kupferstiche, Landkarten, Bücher, sogar Gemälde bezogen. Die mitgelieferten Rechnungsbelege der Kunst- handlung ab dem Jahr 1814 befinden sich heute im Archiv der Fideikom- missbibliothek der Österreichischen Nationalbibliothek. In den monatlichen Kammerrechnungen, die sich im Handarchiv Kaiser Franz’ I. erhalten haben, scheint für die 1780er-Jahre die Kunsthandlung Artaria & Compagnie noch als einziger Lieferant des Erzherzogs für Port- rätgrafik auf. Lediglich im Oktober 1786 und im November 1788 finden sich auch Rechnungen des Konkurrenten auf dem Wiener Grafikmarkt, Hiero- nymus Löschenkohl, der 1781 das Privileg als Kunsthändler und Kupferste- cher erhielt und dessen Geschäftslokal sich ebenfalls auf dem Wiener Kohl- markt befand.243 Die Ankäufe, die für die 1790er-Jahre belegt sind, wurden hingegen bereits zu einem beträchtlichen Teil bei internationalen Kunst- handlungen getätigt. Franz begann zunächst, im Zuge von Auslandsaufenthalten das jeweilige Angebot des Kunstmarkts vor Ort zu nützen. Teilweise entwickelten sich daraus auch längerfristige Geschäftsbeziehungen. So nutzte er offensicht- lich die Reise zur Krönung seines Vaters Leopold II. zum römisch-deutschen Kaiser 1790 in Frankfurt, um Kupferstiche für die eigene Sammlung zu er- werben. Nach der Krönung, die am am 9. Oktober im Kaiserdom stattfand, reiste die Kaiserfamilie am 17. Oktober über Aschaffenburg und Würzburg zurück nach Wien.244 Am zweiten Tag der Reise weilte man in Nürnberg. Mit gleichem Datum hat sich eine Rechnung des Nürnberger Kunsthändlers 240 So Christoph Frank (2007), S. 622. 241 Die Angabe des Lieferungsempfängers lautete ab 1792 gewöhnlich auf „Sa Majesté L’Em- pereur et Roy François 2“, nach 1804 auf „Sa Majesté L’Empereur & Roÿ“. 242 ÖNB, BAG, FKB 45569. Die überlieferten Hefte enthalten die Ausgaben für die Monate November 1791 bis Februar 1806. 243 Zur Konkurrenz zwischen Artaria und Löschenkohl siehe Monika Sommer in Katalog Wien (2009), S. 68–73. 244 Wolfsgruber (1899), Bd. 2, S. 164.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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