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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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4. DIE FRÜHEN ERWERBUNGEN AB 1785 89 Schottenhof durchführte. Besitzer inländischer wie ausländischer Sammlun- gen konnten dort ihre Doubletten oder ganze Sammlungen zur Veräußerung übergeben. Über die abgegebenen Blätter verfertigte Stöckl dann sorgfäl- tige Kataloge, die nach Schulen geordnet waren.257 An der dritten Auktion Stöckls am 14. Dezember 1795 nahm der Kaiser über den Wiener Kommis- sionär Johann David Hoerling teil und erwarb dort unter anderem 51 Bild- nisse des polnischen Porträtstechers Friedrich John, 46 Blätter jagdlicher Darstellungen nach Jan van der Straet und rund 2500 Heiligenbildnisse verschiedenster Meister.258 Darüber hinaus belieferte Stöckl den Kaiser fort- laufend mit beträchtlichen Mengen von Porträtstichen, so etwa 2700 Blät- tern im März 1793 oder 1500 Kupferstichen und Kunstbüchern im Oktober desselben Jahres.259 Seine größte Leistung bestand schließlich in der Erstei- gerung der Porträtsammlung des Hannoveraner Sammlers Georg Friedrich Brandes auf der Leipziger Ostermesse des Jahres 1796. (Kap. 4.3) Auktionen boten dem Kaiser eine günstige Gelegenheit, diskret über Mit- telsmänner an seltene Blätter aus aufgelösten Privatkabinetten zu gelan- gen. Während der Kunsthandel vorwiegend über neuere Stiche verfügte, konnte man dort in erster Linie wertvolle alte und rare Blätter erwerben. Seit den späten 1780er-Jahren stieg die Zahl an Kunstauktionen in deut- schen Städten wie Frankfurt oder Hamburg rasant an und sorgte so für einen Aufschwung des örtlichen Kunstmarkts.260 Grafikauktionen fanden nicht selten im Anschluss an eine Messe statt, um einem weiteren Interes- sentenkreis die Teilnahme zu ermöglichen.261 Neben den öffentlichen Ver- steigerungen im Schottenhof bot Franz in den 1790er-Jahren auch mehr- fach auf Kunstauktionen in Deutschland, etwa in Nürnberg oder Leipzig. Dabei fungierte meist der aus Halle stammende und in Wien ansässige Buchhändler Johann David Hoerling als Mittelsmann, der die Aufträge des Kaisers annahm und sie dann über ortsansässige Agenten gegen Provision abwickeln ließ. Der früheste überlieferte Beleg einer durch Hoerling durch- geführten Akquisition ist jener von der Kupferstichauktion des Nürnberger Kunsthändlers Frauenholz, die Ende September 1793 in Nürnberg abge- halten wurde und auf der Franz eine beträchtliche Anzahl von Kunstblät- 257 Stöckl (Auktionskatalog) 1795. 258 Nota „Auf Allerhöchsten Befehl ist in der Kupferstich-Auction im Schottenhof folgendes Erstanden Worden“. ÖStA, HHStA, GDPFF, 79, 21. Dezember 1795. Die Lot-Nummern sind auf der Rechnung angeführt. 259 ÖStA, HHStA, GDPFF, 73, Rechnung vom 13. März 1793 bzw. 74, Rechnung vom 16. Oktober 1793. 260 Zu den Gemäldeauktionen in Frankfurt vgl. North (2002), S. 75 f., zu Hamburg vgl. Holst (1939), S. 271 f. 261 Rieger (1991), S. 204.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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