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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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4. DIE FRÜHEN ERWERBUNGEN AB 1785 91 kisten und Träger, beglich Akzisen, Konsum- und Stadtmauten sowie die Frachtkosten für den Postwagen nach Wien. Auch in den darauffolgenden Jahren setzten sich die Erwerbungen in ähnli- chem Ausmaß fort. Es scheint, als ob Franz über das Angebot an Porträtgrafik auf dem heimischen Kunstmarkt laufend informiert war. So lassen sich spe- ziell in Wien, wo der Kupferstichhandel eng mit dem Buchhandel verbunden war, bis in die 1810er-Jahre Porträtlieferungen von Buchhändlern und Anti- quaren nachweisen, die den Kaiser für gewöhnlich mit Druckwerken für des- sen Privatbibliothek belieferten. In wenigen Fällen betrafen diese Lieferungen einzelne, neu erschienene Blätter, in der Mehrheit handelte es sich um Kon- volute von einigen hundert bis mehreren tausend Blättern. Für die 1790er- Jahre lassen sich neben Johann David Hoerling vor allem der Buchhändler Johann Georg Binz sowie das Wiener „Bücher-Auctions-Institut“ als Hauptan- bieter benennen. Während Letzteres mit Sitz im Bürgerspital von Zeit zu Zeit öffentliche Versteigerungen von Kunstblättern durchführte,267 auf welchen Franz im Jahr 1792 an die 2000 Porträts „berühmte Generale“, „berühmte Ungarn“ und „Generali della Compagna di Jesu“ ersteigern ließ,268 bestand das Hauptgeschäft von Johann Georg Binz im antiquarischen Buchhandel. Binz belieferte Franz seit den späten 1780er-Jahren regelmäßig mit antiqua- rischen Büchern und verfügte über mehrere Magazine in Wien.269 Von ihm ha- ben sich einige Rechnungen über Grafiken erhalten, so etwa zwei Quittungen aus dem Jahr 1795, einmal über einen Stich nach dem Maler Salvator Rosa und einmal über Porträts von 48 Zisterziensermönchen und Ordensstiftern.270 Im Juli 1805 stellte Binz dem Kaiser gar eine komplette Sammlung von „6500 Portraite in Kupfer gestochen“, in Quart- und Oktavformat, in Rechnung.271 Nach der Jahrhundertwende scheint auch der Wiener Buchhändler und Verleger Johann Cappi wiederholt als Lieferant von Porträtgrafik auf. Cappi war zunächst Angestellter und später Teilhaber bei Artaria & Compagnie, bevor er im September 1801 eine eigene Befugnis als Kunst- und Musika- lienhändler erhielt.272 Knapp drei Wochen später erwarb Franz bei Cappi eine Lieferung von Gesandtenporträts auf dem Kongress zu Rastatt.273 In den folgenden Jahren setzte sich diese Verbindung fort und Cappi besorgte für den Kaiser neben kartografischen Blättern und Veduten auch zahlreiche Porträtstiche gekrönter Häupter und Aristokraten. 267 Böckh (1823), S. 397. 268 ÖStA, HHStA, GDPFF, 73. 269 Vgl. Gräffer (1918), S. 154, Hupfer (2003), S. 37, Frank/Frimmel (2008), S. 153. 270 ÖStA, HHStA, GDPFF, 79, 10. November 1795 bzw. 15. Dezember 1795. 271 ÖStA, HHStA, GDPFF, 89 (leider ohne jegliche Angaben zur Provenienz der Sammlung) 272 Frank/Frimmel (2008), S. 30. 273 ÖStA, HHStA, GDPFF, 84, 16. November 1801.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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