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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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4. DIE FRÜHEN ERWERBUNGEN AB 1785 99 und Preußen. Die zweite Klasse ist ebenfalls vorwiegend Kaisern und Kö- nigen vorbehalten und enthält Bildnisse der Habsburger von Maximilian I. bis Joseph II. sowie Könige von England, Frankreich, Ungarn, Böhmen und Polen samt einigen Gemahlinnen. Zusätzlich enthält die Klasse auch Päpste, Kardinäle und Bischöfe. Ähnlich inhomogen verteilen sich Adelsränge, Stände und Nationen ganz allgemein auf die einzelnen Ordnungsklassen und lassen allenfalls grobe Umrisse einer übergreifenden Systematik durch- scheinen. Ein bemerkenswertes Charakteristikum des Katalogs stellt indes das Be- mühen dar, die Provenienz einzelner Porträtstiche in Form verkürzter Quel- lenangaben zu vermerken, seien es Herkunftsnachweise zu Standardwerken der Vitenliteratur oder zu privaten Sammlungen, die etwa in Form räsonie- render Verzeichnisse der Öffentlichkeit bekannt gemacht wurden. Neben den bereits erwähnten Qualitätsurteilen sind diese Kommentare ein weite- res Indiz dafür, dass Franz die Blätter kannte und in den meisten Fällen auch Kenntnis hatte, aus welchem Werk diese stammen. So findet sich etwa beim Eintrag eines Porträtstichs des Herzogs Bernhard von Sachsen-Wei- mar der Vermerk „The. Europ.“, ein Hinweis auf die Herkunft des Blattes aus dem von Matthäus Merian dem Älteren begründeten Geschichtswerk „Theatrum Europaeum“.311 Zwei Medaillenbildnisse des schwedischen Na- turforschers Carl von Linné aus Johann Karl Wilhelm Moehsens „Beschrei- bung einer Berlinischen Medaillen-Sammlung […]“312 sind mit dem Kom- mentar „en Medailles de Moehsen“ versehen. Die Porträtstiche des Leipziger Buchhändlers Thomas Fritsch und des Nürnberger Buchdruckers Johann Ernst Adelbulners313 aus Friedrich Roth-Scholtzs Werk „Icones bibliopola- rum et typographorum […]“314 tragen im Katalog den Vermerk „Rothschlotz“ [sic!]. Sucht man die betreffenden Druckwerke in der Privatbibliothek des Kaisers, so stellt man fest, dass diese nicht nur dort enthalten, sondern auch mit Bibliothekszahlen versehen sind, die auf besonders frühe Erwerbun- gen hinweisen.315 Dies legt wiederum die Vermutung nahe, dass sich viele der Werke, die Bildnisse aus dem Katalog enthalten, zum Zeitpunkt seiner 311 „Theatrum Europaeum oder außführliche und wahrhafftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten, so sich hin und wieder in der Welt, fürnemblich aber in Eu- ropa und Teutschlanden, so wol im Religion- als Prophan-Wesen, vom Jahr Christi 1617 biß auff das Jahr 1718 ... zugetragen […]“, Zweiter Teil, Frankfurt am Main, 1646, S. 912, bzw. Vierter Teil, 1643, S. 14. 312 Moehsen (1773), Bd. 1, S. 217 bzw. S. 225. 313 ÖNB, BAG, PORT_00020320_02 bzw. PORT_00083810_01. 314 Roth-Scholtz (1729), Zweiter Teil, Tf.13 (Fritsch) bzw. Tf.1 (Adelbulner). 315 Vgl. Anm. 64. Alle in der Folge angeführten Werke der Privatbibliothek weisen Signatu- ren unter 6000 auf.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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