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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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II. SAMMELSTRATEGIEN114 räts, die durch die beiden Beauftragten in den Besitz des Kaisers gelang- ten. Zwar ist durch das Fehlen von spezifischen Angaben zu Malern oder Stechern keine lückenlose Identifizierung bis zum Einzelblatt möglich, den- noch haben die Biografien Aussagekraft hinsichtlich der Zusammensetzung der abgelieferten Porträts. Was die zeitliche Eingrenzung der Viten betrifft, lassen sich aufgrund der Sterbedaten der dargestellten Personen vielfach Rückschlüsse auf deren Entstehungszeit ableiten. So enthält etwa die Le- bensbeschreibung des österreichischen Kupferstechers Jakob Adam (1748– 1811) in Heft Nr. 9086 noch nicht dessen Todesjahr, was zunächst einmal den Schluss zulässt, dass die Biografien mit ähnlichen und niedrigeren Ein- gangsnummern vor dem Jahr 1811 erstellt wurden. Im Falle des französi- schen Orientalisten Jean-Baptiste Adanson (1732–1804) in Heft Nr. 5219 ist dessen Todesjahr ebenfalls nicht in der Lebensbeschreibung vermerkt. Als Quelle wird dort der 9. Band der „Allgemeinen geographischen Epheme- riden“364 aus dem Jahr 1802 angegeben. Es kann also davon ausgegangen werden, dass diese Biografie nach dem Jahr 1802 und vor dem Tod Adansons im Jahr 1804 verfasst wurde. Vom französischen Botaniker Michel Adanson (1727–1806) sind zwei Biografien überliefert.365 In Heft Nr. 5220, dem als Quelle ebenfalls der 9. Band der „Allgemeinen geographischen Ephemeri- den“ aus dem Jahr 1802 zu Grunde liegt, ist das Todesjahr Adansons noch nicht vermerkt. In der zweiten Biografie in Heft Nr. 7051 hingegen, die auf eine Chronik der Fremdenlegion aus dem Jahr 1807 zurückgeht,366 ist die- ses bereits vermerkt. Die Nummerierung der aquarellierten Heftchen dürfte also durchaus der Reihenfolge der Lieferungen entsprechen. Nach einer ersten Analyse der handschriftlichen Lebensläufe, sowohl de- ren äußerer Form als auch deren Inhalt, lassen sich im Wesentlichen zwei Haupttypen bestimmen, die erstaunlich gut mit den unterschiedlichen Sammelaufträgen der beiden Agenten Skall und Sonnleithner korrespon- dieren. So enthalten die Hefte mit den aquarellierten Umschlägen nahezu ausschließlich Lebensläufe gelehrter Personen wie Theologen, Juristen oder Mediziner sowie Künstlerbiografien von Malern bis Tonkünstlern. Die Ver- mutung liegt also nahe, dass es sich hierbei um jene Biografien handelt, die 364 Allgemeine geographische Ephemeriden. Verfasset von einer Gesellschaft Gelehrten, und herausgegeben von A. C. Gaspari und F. J. Bertuch. Bd. 9, Weimar, 1802. 365 Mitunter sind zwei, in seltenen Fällen auch mehrere Biografien zu einzelnen Personen verfasst worden, worauf teilweise auch dezidiert hingewiesen wird. Im Fall des Karl von Liechtenstein-Kastelkorn (1623–1695) ist auf dem Deckblatt dessen zweiten Biografie vermerkt: „Vide Liefer. No 28“, und innen: „Desselben Biographie ist in Lieferung No 28 gegeben worden. In der gegenwärtigen Lieferung ist das Bildnis dieses Fürsten von Phil- ipp Kilian gestochen.“ 366 Annales nécrologiques de la Legion d‘Honneur […] par Joseph Lavallée, Paris, 1807.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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