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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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II. SAMMELSTRATEGIEN120 42000 Blaetter enthaelt, in seiner jetzigen Verfassung bleiben möge, und sie es daher an einen vermögenden Kunstliebhaber im Ganzen verkauffen zu können.“379 Nachdem sich auch in diesem Jahr kein privater Käufer für das Kabi- nett samt Porträtsammlung finden konnte, trat nun der in Leipzig ansäs- sige Kunsthändler und Verleger Carl Christian Heinrich Rost auf den Plan, der darauf spezialisiert war, private Kupferstich- oder Gemäldesammlun- gen durch jährlich stattfindende Kunstauktionen an den Meistbietenden zu verkaufen.380 Rost erwarb das Kabinett Anfang 1792 von den Erben zum weiteren Verkauf. Dass er bereits mit dem Gedanken spielte, sich über den von den Erben geforderten En-bloc-Verkauf hinwegzusetzen, falls sich ein solcher in absehbarer Zeit nicht realisieren ließe und die Kupferstichsamm- lung stattdessen in Teilen zu veräußern, wird in einer Anzeige im „Jour- nal des Luxus und der Moden“ vom September 1793 deutlich, in der Rost den Ankauf bekannt gab und die Sammlung zum weiteren Verkauf anbot: „Die Vereinzelung dieses wichtigen Cabinets […] würde zwar durch meine Kunstauctionen einen höhern Werth, als durch den Verkauf im Ganzen aus- machen: allein die Achtung für diese mit den seltensten Kunstkenntnissen und vieljähriger Mühe zusammengebrachte Sammlung fordert mich auf, sie noch einige Jahre für bemittelte Liebhaber, welche auf das Ganze Rücksicht nehmen könnten, aufzubewahren […].“381 Um potenziellen Käufern einen näheren Eindruck von Umfang und Wert der Sammlung zu verschaffen, beauftragte Rost den Leipziger Literaturpro- fessor und Kunstkenner Michael Huber, selbst Besitzer einer bedeutenden Privatsammlung, den eigenhändigen Kupferstichkatalog Brandes’, den die- ser parallel zum Aufbau der Sammlung geführt und stetig erweitert hatte, zu überarbeiten. Huber konkretisierte oder kürzte Brandes’ Einträge fall- weise und ergänzte sie durch eigene Anmerkungen. Er ließ neue Portefeuil- les anschaffen und vermehrte die Sammlung um etliche Blätter fehlender Meister aus dem Besitz der Rost’schen Kunsthandlung mit dem Ziel, eine möglichst vollständige Folge von allen bekannten Meistern der Kupferste- cherkunst „von ihrer Entstehung an bis auf gegenwärtige Zeiten“ zu schaf- fen.382 Im Oktober 1793 erschien der erste von zwei Bänden des „Catalogue raisonné du Cabinet d’Estampes de feu Monsieur Brandes […]“, der die Ita- 379 Intelligenz-Blatt des Journals des Luxus und der Moden , Jänner 1792, S. XIX. 380 Nekrolog C.C.H. Rosts in der „Neuen Bibliothek der schönen Wissenschaften“ (1798), S. 166 f. 381 Journal des Luxus und der Moden, November 1793, S. 563. 382 Ebenda, S. 564. Die Kupferstichsammlung des Carl Christian Heinrich Rost wurde nach dessen Tod am 5. Mai 1800 ebenfalls in Leipzig verauktioniert.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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