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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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II. SAMMELSTRATEGIEN122 drucken, der einen Auszug aus dem „Catalogue raisonné“ darstellte und bei einem Preis von acht Groschen wesentlich günstiger war. An dem Auktions- katalog, dessen Gliederung der Ordnung der Sammlung entsprach und der in zwei Teilen zu den jeweiligen Auktionen erschien, dürfte Michael Huber wieder maßgeblich beteiligt gewesen sein.384 Am Ende des ersten Teiles fin- det sich eine Anzeige über die große Porträtsammlung, welche „im Ganzen an den Meistbietenden überlassen“ wird.385 Zur öffentlichen Versteigerung gelangte die Kupferstichsammlung des Georg Friedrich Brandes, die zu diesem Zeitpunkt aus mehr als hundert Portefeuilles bestand, ab dem 8. April 1796, täglich von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr durch den verpflichteten Universitätsproklamator und Buchhändler Johann August Gottlob Weigel. Jeden Tag wurden 450 Num- mern proklamiert, die sofort gegen Barzahlung in Reichstalern Sächsisches Konventionsgeld ausgehändigt wurden. Während der gesamten Auktion war auch die Brandes‘sche Porträtsammlung ausgestellt und stand Interessen- ten zu bestimmten Stunden zur Durchsicht bereit. Am 9. Mai, nach der Ver- steigerung der letzten 200 Blätter der Italienischen Schule, kam auch sie zur Versteigerung. Wie groß die Zahl der Mitbietenden war, ist nicht überliefert, schließlich wurde sie für 2000 Reichstaler an den meistbietenden Franz Xaver Stöckl übergeben. Dass der Kaiser als Auftraggeber mit keinem Wort erwähnt wurde, entsprach Stöckls Prinzip, Aufträge gegen Anweisung barer Bezah- lung und einer Provision von fünf Prozent diskret zu übernehmen und abzu- wickeln. Stöckl besorgte auch die Verpackung der Bände in zwei Kisten, den Transport durch eine Leipziger Spedition sowie den Ausfuhrzoll und konnte die Porträtsammlung Anfang Juni 1796 dem Kaiser in Wien übergeben. 4.3.2 Zum inhaltlichen Profil der Sammlung Gesicherte Aussagen zur Gestalt und Zusammensetzung der Porträtsamm- lung des Georg Friedrich Brandes erweisen sich als schwierig, zumal sich weder eine Geschäftskorrespondenz Brandes’ noch Abrechnungen zu seinen Kunstsammlungen erhalten haben.386 Während der überwiegende Teil der 384 „Kupferstich-Cabinet des verstorbenen Herrn Hofrath Brandes in Hannover, enthaltend eine Sammlung der Werke alter und neuer berühmter Meister aus allen Schulen von An- fange der Kupferstecherkunst bis auf gegenwärtige Zeit […], Leipzig, 1795/96. 385 Ebenda, S. 738. 386 Einschlägige Recherchen von Gabriele Crusius, die in ihrer grundlegenden Arbeit zur Bibliothek des G. F. Brandes ein Kapitel seiner Kupferstichsammlung gewidmet hat, blie- ben erfolglos. Sie dürften von dessen Sohn Ernst Brandes vernichtet worden sein. Vgl. Crusius (2008), S. 12.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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