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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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III. ORDNUNGSSTRATEGIEN 6. BÜRGERLICHES SAMMELN UND ORDNEN VON PORTRÄTGRAFIK IM 18. JAHRHUNDERT Die Gründung der Porträtsammlung Kaiser Franz’ I. fällt in eine Zeit, als das Sammeln von druckgrafischen Bildnissen seinen Höhepunkt bereits er- reicht hatte. Beeinflusst vom Geist der Aufklärung erfreute sich die Gattung in ihren unterschiedlichen Genres – vom höfischen und geistlichen Bildnis über das Gelehrten- und Künstlerporträt bis hin zu Darstellungen von Kauf- leuten und einfachen Bürgern – seit dem Beginn des Jahrhunderts der allge- meinen Wertschätzung einer bürgerlichen Sammlerszene. In England waren es Samuel Pepys (1633–1703), Präsident der Royal Society, und sein Freund, der Dichter John Evelyn (1620–1706), die bereits in den 1660er-Jahren begonnen hatten, Porträtstiche von Robert Nanteuil und anderen Stechern systematisch zusammenzutragen. Begünstigt durch die druckgrafische Vervielfältigung zahlreicher Bildnisse, etwa des Porträt- malers Joshua Reynolds, war das Sammeln von Porträtgrafik im 18. Jahr- hundert zur allgemeinen Mode geworden. James Grangers Werk über das methodische Sammeln englischer Porträtstiche, „A Biographical History of England […]“ (1769), das große Verbreitung fand und zahlreiche Neuaufla- gen erfuhr, wird ein ausschlaggebender Anteil an der Verbreitung von Port- rätsammlungen in England zugesprochen.442 In Frankreich trug der Vorsteher der königlichen Bibliothek, Nicolas Clé- ment (1647–1712), der seit 1670 die Aufsicht über die Kupferstichsammlung innehatte, eine Sammlung von mehr als 18.000 Porträtstichen, thematisch geordnet in über 100 Portefeuilles, zusammen, die er nach seinem Tod der Bibliothèque royale vermachte.443 Die Kupferstichsammlung des Abbé Mi- chel de Marolles (1600–1681), die nach deren Ankauf durch Finanzminis- ter Jean-Baptiste Colbert 1667 den Grundstock des königlichen Cabinet des Estampes bildete und ihrerseits einen Teil der noch älteren Grafiksammlung 442 Granger, James: A Biographical history of England, from Egbert the Great to the Revolu- tion, consisting of characters disposed in different classes, and adapted to a methodical ca- talogue of engraved British heads; intended as an essay towards reducing our biography to system, and a help to the knowledge of portraits […], London, 1769. Vgl. dazu Hajós (1969), S. 24–26. 443 Die Sammlung befindet sich heute im Département des Estampes et de la Photographie der Bibliothèque nationale de France.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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