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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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6. BÜRGERLICHES SAMMELN UND ORDNEN VON PORTRÄTGRAFIK IM 18. JAHRHUNDERT 143 unmittelbaren Gegenwart und bediente so das wachsende Informationsbe- dürfnis an relevanten Personen des Zeitgeschehens. Die Folge war ein ra- santes Anwachsen der Produktion von Porträtstichen unterschiedlichster Qualität, zu den Darstellungen von Gelehrten, Künstlern oder Literaten ge- sellten sich zunehmend solche von Handelsleuten, Buchdruckern oder Hand- werkern. Der stetig steigenden Nachfrage bürgerlicher Liebhaber, die im Gegensatz zu fürstlichen Sammlern über keine Agenten verfügten, kamen niedergelassene Kunsthändler nach, die sich um die Sammler bemühten. Das Angebot an Porträtgrafik in den Zentren des deutschen Grafikhandels war dementsprechend groß. 6.1 Private Kupferstichsammlungen in Wien um 1800 Im Jahr 1809 verbrachte der Pharmazeut, Kunstfreund und vermeintli- che Sohn König Ludwigs XV., Charles Louis Cadet de Gassicourt (1769– 1821), während der französischen Besatzung mehrere Tage in Wien, wo er unter anderem einige private Kunstkabinette aufsuchte. In seinen Reiseerinnerungen berichtet er: Nous passâmes quatre jours à visiter la belle collection du prince Lichstenstein [sic!], celle du comte Fries, du comte Harriach [sic!], les cabinets de gravures du duc de Saxe-Teschen et du banquier Vander-Mull [sic!].450 Aus dieser knappen Schilderung geht unzweideutig hervor, in welchen Schichten sich das Sammlertum in der Kaiserstadt zu Beginn des 19. Jahr- hunderts vollzog: In allererster Linie war es der Hochadel, dessen beherr- schender gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Einfluss sich auch auf das kulturelle Leben der Stadt ausdehnte. Neben der beträchtlichen Kupfer- stichsammlung der Hofbibliothek, die sich zu einem überwiegenden Teil aus der ehemaligen Sammlung des Prinzen Eugen von Savoyen zusammen- setzte, befanden sich die bedeutendsten und umfangreichsten privaten Kup- ferstichsammlungen in Wien allesamt im Besitz des Hochadels. Die Grafiksammlung des Herzogs Albert von Sachsen-Teschen (1738– 1822) und seiner Gemahlin Erzherzogin Marie Christine (1742–1798) um- fasste um 1800 bereits über 80.000 druckgrafische Blätter, dazu kamen rund 5000 Handzeichnungen.451 Die Sammlung des Fürsten Nikolaus II. Ester- 450 Cadet de Gassicourt (1812), S. 210. 451 Pezzl (1802), S. 159. Zur Geschichte der Grafiksammlung des Herzogs Albert von Sach- sen-Teschen vgl. Dossi (1998); Katalog Wien (2014).
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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