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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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6. BÜRGERLICHES SAMMELN UND ORDNEN VON PORTRÄTGRAFIK IM 18. JAHRHUNDERT 155 Universale Porträtstichsammlungen waren zumeist in Abteilungen oder Klassen untergliedert. Ein exemplarisches Beispiel für eine derartige Ein- teilung stellt die Sammlung des Hamburger Stadtbibliothekars und Predi- gers in Celle, Johann Andreas Gottfried Schetelig, dar, deren Einzelporträts lose in Foliobänden eingelegt waren.494 Sie enthielt zu Beginn eine Abtei- lung fürstlicher Familien in chronologischer Ordnung. Die Geistlichkeit erstreckte sich über alle Konfessionszugehörigkeit hinweg, von Kardinälen und katholischen Würdenträgern über lutherische und reformierte Theolo- gen bis zu den Vertretern anderer Religionsgemeinschaften. Danach folgten in alphabetischer Reihenfolge Gelehrte aller Fakultäten, Künstler, Kauf- leute, Bürger und schließlich Frauenbildnisse. Der Zeitraum der dargestell- ten Persönlichkeiten umfasste, neben den Abbildungen antiker Personen, im Wesentlichen drei Jahrhunderte, vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart des Sammlers. Ähnliche Gliederungen nach Berufsgruppen oder Standes- zugehörigkeit weisen die meisten universalen Sammlungen auf, über deren Zusammensetzung sich heute noch ein Einblick gewinnen lässt.495 6.4.2 Gelehrtensammlungen Den universalen Porträtstichsammlungen mehr oder weniger gebildeter, zu- meist aber vermögender bürgerlicher Sammler standen jene Kollektionen von Privatgelehrten gegenüber, die als „gelehrte Ahnengalerien“ bezeichnet wer- den können. Sigmund Jakob Apin trennt die „Collectores“ von Porträtsamm- lungen generell in „Gelehrte“ und „Ungelehrte“.496 Gelehrtensammlungen zeichneten sich inhaltlich dadurch aus, dass sie sich ausschließlich auf Bild- nisse von Gelehrten einzelner oder mehrerer Wissenschaftsdisziplinen spezia- lisierten, die für das geistige Leben ihrer jeweiligen Epoche bedeutend waren. Der Höhepunkt des Sammelns von Porträtgrafik fiel in eine Zeit, die in Deutschland als Periode der Büchergelehrsamkeit bezeichnet werden kann.497 Die in der Frühaufklärung an einer Vielzahl von deutschen Uni- versitäten als Lehrfach etablierte Literärgeschichte (historia literaria), die Darstellung der Entwicklung der Gelehrsamkeit im Allgemeinen und ihren einzelnen Fachgebieten, eine Frühform der Wissenschafts- und Literatur- geschichte, führte zu einem wachsenden Interesse am Gelehrten selbst, an 494 Eine zeitgenössische Erwähnung der Sammlung findet sich in Hirsching, Bd. 5 (1792), S. 300. 495 Vgl. Kap. 6.5.2. 496 Apin (1728), S. 28. 497 Raabe (1988), S. 107.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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