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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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III. ORDNUNGSSTRATEGIEN158 der Herzoge von Bayern oder der Kurfürsten von Sachsen, gesellten sich im 17. Jahrhundert Formen von Porträtsammlungen, die sich inhaltlich auf die geschichtliche Darstellung kleinerer Regionen beschränkten und verdiente Männer und Frauen eines bestimmten Stadt- oder Landkreises vorstellten. 1671 brachte der brandenburgische Geschichtsforscher Martin Friedrich Seidel (1621–1693) zur Erläuterung und zum Andenken der „Märkischen Historie“ eine Bildnissammlung von gelehrten Persönlichkeiten aus der Mark Brandenburg seit dem Mittelalter heraus.505 Die rund hundert Bild- nisse nach Gemälden, Epitaphen und sonstigen Bildwerken, teils aus der ei- genen Familie, teils von Landsleuten verschiedener Epochen, ließ Seidel auf eigene Kosten in Kupfer stechen und versah sie mit einer Vorrede, allerdings gänzlich ohne biografische Erläuterungen. Als Ordnungsprinzip wählte er, um den Fortgang der brandenburgischen Geschichte zu dokumentieren, eine chronologische Reihung nach dem Todesdatum der Personen. So steht gleich zu Beginn das einzige Frauenbildnis der Sammlung, jenes der Roswitha von Gandersheim († nach 973). Im 18. Jahrhundert mehrten sich private Grafiksammlungen, die aus heimatgeschichtlicher Perspektive zusammengetragen und entsprechend geordnet wurden. Neben historischen Prospekten und Landkarten zählten die Porträts berühmter Landsleute zu den bevorzugten Objekten heimatver- bundener Sammler. Der Jurist und Buchhändler Georg Friedrich Kasimir Schad (1737–1793) sammelte neben historischen Ansichten vorwiegend Por- träts von Personen aus den brandenburgischen Fürstentümern in Franken, Ansbach und Bayreuth, und brachte davon 1792 ein Verzeichnis heraus.506 In vier Abschnitten gliedert er die Bildnisse hierarchisch nach brandenbur- gischen Fürsten und Markgrafen, adeligen Personen (getrennt nach männli- chem und weiblichem Geschlecht), Gelehrten, Künstlern, diversen Bürgern und außergewöhnlichen Personen sowie als vierte und letzte Abteilung die „Frauenzimmer bürgerlichen Standes“. Bereits ein Vierteljahrhundert zu- vor hatte der Stockholmer Staatsbeamte und Numismatiker Carl Reinhold Berch (1706–1777) ein Verzeichnis seiner Privatsammlung publiziert, für die er ausschließlich Bildnisse schwedischer Aristokraten und Bürger zusam- mengetragen hatte.507 Berchs Sammlung diente in erster Linie der Würdi- 505 Icones et elogia virorum aliquot praestantium qui multum studiis […] ex Collectione Mar- tini Friderici Seidel […], 1671. Das Werk wurde 1751 von Georg Gottfried Küster unter Beifügung von Lebensbeschreibungen neu herausgebracht. Küster (1751). 506 Schad, Georg Friedrich Casimir, Versuch Einer Brandenburgischen Pinacothek, Oder Bil- dergallerie Der Beyden Nunmehr Koeniglich-Preussischen Fürstenthümer In Franken: Anspach und Bayreuth […], Nürnberg u. Leipzig, 1792. 507 Catalogue de portraits, contenant les rois, les reines et les princes du sang royal de Suède […] qui sont partie des receuils de Charles-Renaud Berch, Stockholm, 1767.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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