Seite - 175 - in Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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7. ORDNUNGSMODELLE ARISTOKRATISCHER PORTRÄTSTICHSAMMLUNGEN 175
und spiegelte so verwandtschaftliche Beziehungen ebenso wider wie die
Heirats- und Bündnispolitik verschiedener Herrscherhäuser. Auf die jewei-
ligen Regenten folgten deren Gemahlinnen, die gleichzeitig auch in ihren
Herkunftsfamilien repräsentiert waren. Darauf schlossen in chronologischer
Reihenfolge deren Nachkommen an, wobei Töchter, die an fremde Höfe ver-
heiratet wurden, wiederum zugleich auch diesen zugeordnet wurden. Es ent-
stand so ein System verwandtschaftlicher Verbundenheiten, in dessen Zent-
rum der fürstliche Besitzer und dessen Familie standen.
Es soll im Folgenden die systematische Ordnung von vier heute noch
rekonstruierbaren Porträtstichsammlungen in aristokratischem Besitz
einem Vergleich unterzogen werden, die zu den bedeutendsten ihrer Zeit
zählten, wobei sich keine der untersuchten Sammlungen bis heute in ihrem
ursprünglichen Zustand erhalten hat. Zu den betrachteten Sammlungen
zählen neben der Porträtsammlung Kaiser Franz’ I., die der italienische
Statistiker und Geograph Adriano Balbi (1782–1848) als „erlesenste und
wahrscheinlich Größte ihrer Art“ bezeichnete, die Porträtsammlung des
Prinzen Eugen von Savoyen, die im 20. Jahrhundert gemeinsam mit der kai-
serlichen Sammlung in der heutigen Porträtsammlung der Österreichischen
Nationalbibliothek aufgegangen ist, die Porträtsammlung des Kurfürs-
ten Karl Theodor von der Pfalz (1724–1799), deren Inventar sich heute im
Geheimen Hausarchiv des Bayerischen Hauptstaatsarchiv befindet, sowie
jene des Bürgerkönigs Louis-Philippe I. von Frankreich (1773–1815), deren
Bände sich größtenteils im Cabinet des arts graphiques des Schlosses von
Versailles erhalten haben. Zuvor soll jedoch der Frage nachgegangen wer-
den, in welcher Form Porträtgrafik in fürstlichen Sammlungen integriert
war, bevor sie sich im Laufe des 18. Jahrhunderts als eigenständige Abtei-
lung innerhalb der neu gegründeten Grafikkabinette etablierte.
Porträtgalerien auf Papier
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
- Titel
- Porträtgalerien auf Papier
- Untertitel
- Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
- Autor
- Patrick Poch
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20855-6
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 326
- Schlagwörter
- Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
- Kategorie
- Kunst und Kultur