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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Seite - 185 -
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7. ORDNUNGSMODELLE ARISTOKRATISCHER PORTRÄTSTICHSAMMLUNGEN 185 Das Werk wurde 1565 in München gedruckt, etwa gleichzeitig mit der Fer- tigstellung des Münchner Kunstkammergebäudes. Es liegt nahe, dass sich Quicchebergs Empfehlungen auf die Münchner Sammlung beziehen. Der erste Abschnitt des Werkes enthält eine hierarchische Aufstellung von Sammlungsobjekten, die in fünf Hauptklassen („Classes“) zu je zehn bis elf Überschriften („Inscriptiones“) gegliedert werden.602 Die erste Klasse be- ginnt mit Bildern und Objekten religiösen Inhalts („Tabulae sacrarum his- toriarum“). Daran schließen die Genealogien und Stammbäume des Samm- lungsgründers und dessen Familie sowie verwandter Fürsten an. Schließlich folgen Porträts des Gründers und dessen Vorfahren, als Brustbilder oder ganze Figuren, danach Landkarten und topografische Ansichten, kriegeri- sche Darstellungen, Schauspiele, Triumphzüge, festliche Veranstaltungen usw. In der „Inscriptio Tertia“ der fünften „Classis“ wird eine Sammlung von Kupferstichen („Imagines ex aere impressae“) und anderer Bilder aus Papier unterschiedlichen Formats erwähnt, die nach Quiccheberg nicht zu Bänden zusammengebunden, sondern lose unter bestimmten Kategorien in Pergamentmappen zusammengefasst in geräumigen Fächern abzulegen seien. Die empfohlenen Kategorien gliedern sich in biblische Historienbilder, Historienbilder des Neuen Testaments, Apostel und Evangelisten, Heilige, theologische Entdeckungen („Theologiae inventiones“), Geschichten ein- zelner Christen, Wunderdarstellungen, Feldzüge, Porträts und schließlich Stammbäume. Danach folgen in einem zweiten Bereich Naturalien, Tiere, Pflanzen, profane Szenen etc.603 Die Bedeutung, die Quiccheberg den Bildnissen in einer fürstlichen Sammlung zumisst, zeigt sich darin, dass er diese gleich an den Beginn seiner Klasseneinteilung stellt. Direkt an die Bilder geistlicher Thematik schließen jene weltlicher Repräsentation an. In der fünften Klasse werden schließlich zwischen Genealogien und Wappen adeliger Familien als sechste „Inscriptio“ die „Porträts berühmter außerordentlicher Männer“604 ange- führt, die man in größtmöglicher Zahl zusammentragen sollte und worunter folgende vertreten seien: Kaiser, Könige, Fürsten sowie andere Männer von herausragender Tugend, an deren Gedenken sich der Gründer des Theaters erfreute oder die er vor allen übrigen Familienmitgliedern am meisten be- vorzugte.605 Grafische Porträts werden in derselben Klasse der Sammlung von Kupferstichen untergeordnet, wo sie eine eigene grafische Porträtsamm- lung bilden. 602 Die folgende Aufstellung basiert auf der Übersetzung von Harriet Roth (2000). 603 Zitiert nach Roth (2000), S. 139 f. 604 „Effigies illustrium, et clarorum virorum“. 605 Zitiert nach Roth (2000), S. 75.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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