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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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7. ORDNUNGSMODELLE ARISTOKRATISCHER PORTRÄTSTICHSAMMLUNGEN 191 kammer wurde 1648 nach der Einnahme Prags durch schwedische Trup- pen geplündert. Bereits zuvor nach Wien verbrachte Bestände bilden heute unter anderem die Grundlage für die Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums in Wien.626 Es seien daher in der Folge lediglich jene Porträts an- geführt, über die das Inventar Fröschls Auskunft gibt. Im Allgemeinen sind die Objekte dort in Gruppen entsprechend ihrer sachlichen oder materiellen Zusammengehörigkeit verzeichnet – zunächst die „Naturalia“, dann die „Ar- tificialia“ und zuletzt die „Scientifica“. Die Gruppe der „Artificialia“ umfasst unter anderem einen Bestand an gestochenen Kupferplatten unterschiedlicher Meister nebst einigen Abdrü- cken. So waren laut dem Inventar in einem „Kästlein“ „geschnittene Kupfer“ von Schongauer und Dürer sowie mehrere Arbeiten des Hofkupferstechers Egidius Sadeler verwahrt.627 Darunter das Porträt Rudolfs II. nach einem Gemälde von Hans von Aachen (1603)628 sowie ein weiteres Bildnis des Kai- sers (1604)629. Ferner Dürers Porträts des Erasmus von Rotterdam (1526)630 und des Kurfürsten Albrecht von Brandenburg (1523).631 In einem anderen, kleineren „Nussbaumin Käslin“ lagen weitere 30 Kupfer- und Messingplat- ten samt Abdrucken von Lucas van Leyden. 7.2 Von der Kunstkammer zum Grafikkabinett Noch im ausgehenden 17. Jahrhundert war Porträtgrafik meist in größere Sammlungskomplexe wie jenen der Kunstkammer integriert. Zu den spä- teren Beispielen dieser Eingliederung zählt etwa die Kunstkammer des Herzogs Ernst I. von Sachsen Gotha (1601–1675) in Schloss Friedrichstein, die in den 50er-Jahren des 17. Jahrhunderts gegründet wurde. Sie enthielt unter dem Bestandskomplex der „Artificiala“, welcher rund 1150 Objekte umfasste, auch „Allerhand Bücher von Kupferstichen“, worunter sich einige Klebebände mit Porträtstichen befanden.632 Die im 19. Jahrhundert aufge- lösten Bände wiesen ähnlich hierarchische Binnenstrukturen auf wie die er- haltenen Porträtbände aus der Kunstkammer des Erzherzogs Ferdinand II. 626 Naturalia wurden ebenso wie das Mineralogische Kabinett an das Naturhistorische Mu- seum abgegeben. 627 Verzaichnus […] (1607/11), fol. 327e, zit. nach Bauer/Haupt (1976), S. 106. 628 Hollstein Nr. 323 bzw. New Hollstein (1996) Nr. 93. 629 Hollstein Nr. 322.I bzw. New Hollstein (1996) Nr. 94. 630 Bartsch, Le Peintre Graveur, Bd. VII (1808), Nr. 114.107. 631 Bartsch, Le Peintre Graveur, Bd. VII (1808), Nr. 111.103. 632 Gotha, Stiftung Schloss Friedrichstein, Schlossmuseum, Archiv, „Inventarium über die Kunst Cammer, aufgerichtet den 29. Februarii 1659“ (bis 1672 ergänzt).
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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