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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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7. ORDNUNGSMODELLE ARISTOKRATISCHER PORTRÄTSTICHSAMMLUNGEN 203 Die sieben Bände mit Gelehrtenporträts teilen sich auf in Rechtsgelehrte, Ärzte, Botaniker, Wundärzte und Apotheker, Mathematiker, Physiker und „sonstige Philosophen“, Geschichtsschreiber, Redner und Dichter sowie ge- lehrte Schriftsteller, schließlich folgen drei Bände mit Künstlerporträts. Un- ter dem Titel „Melange“ werden Porträtwerke zusammengefasst, die keiner Klasse zugeordnet werden konnten. Das zweite Bureau672 enthält eine nach Staaten orientierte Einteilung, die eine relative Ähnlichkeit zur Systematik der Porträtsammlung des Prinzen Eugen in Wien aufweist (Tab. 3). Wie in den Portefeuilles der Eugen’schen Sammlung werden auch die Porträts in diesen Bänden nach Ländern ar- rangiert, beginnend mit dem „Haus Österreich“ über Spanien und Portugal, Frankreich, England, Schweden und Dänemark, Polen, Ungarn, Deutsch- land, bis zu den Niederlanden. Innerhalb der einzelnen Länder folgen die Porträts einem hierarchischen Ordnungsprinzip, entsprechend dem Rang bzw. der Funktion der Dargestellten. An erster Stelle stehen die Regenten- familien, dann die geistlichen Würdenträger, die Staatsminister und Gene- räle, schließlich der einfache Adel, die Bürger- und zuletzt die Frauenport- räts. Im Anschluss an diese Ländersystematik folgen zwei Porträtbände mit Admirälen und Generälen, die unter verschiedenen Landesherren dienten, sowie je ein Band mit „Dames Allemandes“ und „Maitresses“. Die Abfolge der einzelnen Klassen in den beiden Sammlungen variiert nur unwesentlich. Während Heucher die Porträts der Geistlichen unmittelbar nach den Regentenfamilien aufstellte, wurden diese in der Porträtsammlung des Prinzen Eugen stets zuletzt gereiht. Porträts von Gelehrten und Künst- lern der jeweiligen Länder, die bei Eugen nach ihrer Herkunft einsortiert wurden, fanden bei Heucher wiederum separat in Bureau IV ihre Aufstel- lung. Tatsächlich dürfte Heucher die Ordnung der Wiener Sammlung nicht un- bekannt gewesen sein. Zum einen berichtet Johann Georg Keyßler 1730 in seinen „Neuesten Reisen“ detailliert über die Anzahl der Portefeuilles der Porträtsammlung des Prinzen Eugen und wie viele davon jeweils auf wel- ches Land entfallen.673 Keyßlers Reisebericht dürfte sich mit einiger Sicher- heit in der kurfürstlichen Bibliothek oder in der Privatbibliothek Heuchers befunden haben. Zum anderen gab es durch den Generaldirektor der kur- fürstlichen Sammlungen, Ernst Christoph von Manteuffel, Beziehungen zu Wien, welcher sowohl dem Dresdner Hof als auch bis zum Tod des Prinzen Eugen 1736 dem Wiener Hof als Informant diente.674 672 Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Kupferstich-Kabinett, Cat. 1, fol. 99–104. 673 Keyßler (1751), S. 1224. 674 Vgl. Flathe, Heinrich Theodor , Ernst Christoph Graf von Manteuffel, in: Allgemeine
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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