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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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III. ORDNUNGSSTRATEGIEN204 Im Gegensatz zur geschlossenen Sammlung des Prinzen Eugen stand Johann Heinrich von Heucher jedoch vor der anspruchsvollen Aufgabe, als erster einen inhomogenen, über Jahrhunderte gewachsenen Porträtbestand, der sich aus Objekten unterschiedlicher Sammlungen zusammensetzte, in eine gemeinsame wissenschaftliche Ordnung zu überführen. Die Grenzen seiner Ordnungskonstruktion offenbaren sich in der uneinheitlichen Aufglie- derung der Porträts auf zwei separate Bureaux, deren Wurzel möglicher- weise in den ursprünglichen Inhalten der einzelnen Schränke liegt. Eine endgültige Zusammenlegung und Vereinheitlichung der Systematik be- wirkte erst sein Nachfolger Karl Heinrich von Heineken, der in seinem Werk „Idée générale d‘une collection complette d‘estampes“ 1771 theoretische Grundsätze zur idealen Ordnung eines Kupferstich-Kabinetts entwickelte. 7.4.2 Die Neuordnung durch Karl Heinrich von Heineken Nach dem Tod Johann Heinrich von Heuchers wurde als dessen Nachfol- ger der aus Lübeck stammende Kunstgelehrte Karl Heinrich von Heineken (1706–1791) mit der Leitung des „Salon d’Estampes“ betraut. Unter seiner Direktion, gefördert vom kunstliebenden Kurfürsten Friedrich August II., kam es zu einer quantitativen Ausweitung und grundlegenden Neuordnung des Dresdner Kupferstich-Kabinetts. Heineken, der im Laufe seines Lebens selbst eine beträchtliche Kupfer- stichsammlung zusammentrug, die zu seinem Tod alleine mehr als 5000 Künstlerbildnisse enthielt675, war seit 1735 als Bibliothekar und Privatse- kretär des Grafen Heinrich von Brühl in Dresden tätig. Für diesen hatte er ein Grafikkabinett eingerichtet, welches rund 30.000 Kupferstiche, vorwie- gend nach Gemälden italienischer und französischer Künstler des 16. bis 18. Jahrhunderts, umfasste.676 Heineken organisierte die Gliederung der Sammlung und die Anordnung der Kupferstiche in Klebebänden. Die rund 329 prunkvoll ausgestatteten Bände ordnete er größtenteils nach Maler- schulen und innerhalb dieser in alphabetischer Ordnung nach den Stechern. Daneben legte er einzelne Alben nach Genres wie Landschaften oder Port- räts an. Auch größere Malerwerke sortierte er nach Genres, welche wiede- Deutsche Biographie, Bd. 20 (1884), S. 256 f. 675 Vgl. Museum für Künstler und für Kunstliebhaber […], Dreyzehntes Stück, Mannheim, 1791, S. 91. 676 Zur Grafiksammlung des Grafen von Brühl vgl. Ozerkov (2009). Die Sammlung gelangte Ende der 1760er-Jahre nach Russland und ist heute über drei Abteilungen der Eremitage in St. Petersburg verteilt.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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