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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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III. ORDNUNGSSTRATEGIEN208 Die Geistlichkeit gliedert sich ebenfalls in hierarchischer Ordnung in Kardinäle, Erzbischöfe, Bischöfe und Prälaten. Angehörige katholischer Ordensgemeinschaften sowie die protestantischen Würdenträger folgen bei Heineken allerdings erst nach den Gelehrten. Es folgen Bände mit Staatsmi- nistern, Generälen und Militärs, Richtern und Anwälten, dann die Gelehr- ten, aufgeteilt auf Theologen, Rechtsgelehrte, Ärzte, Philosophen, Mathema- tiker und Literaten. Am Ende stehen die Porträts von Künstlern, gegliedert in Architekten, Maler, Bildhauer, Kupferstecher und sonstige Künstler. Heineken erwähnt, dass ihm sowohl die Porträtsammlung in der Biblio- thèque Royale als auch jene des Prinzen Eugen in der Wiener Hofbibliothek wohl bekannt sei. Mit Pierre Jean Mariette, der mit der Einrichtung der Letzteren beauftragt worden war, stand er in stetem Austausch. In Hin- blick auf die Anordnung der Porträts in der kursächsischen Grafiksamm- lung konnte er auf die bestehenden Kategorien, die von Johann Heinrich von Heucher erstmals für das Sammlungsgut entwickelt wurden, aufbauen. Er reduzierte die Bureaux und verdichtete sie innerhalb seines Schemas der 12 Klassen. In seiner „Idée générale“ legt er schriftlich ein hierarchisches Mo- dell für die Klassifikation von grafischen Porträts nach Ständen vor, welches Ende des 18. Jahrhunderts in zahlreichen Kabinetten zur Anwendung kam. 7.5 Die kosmopolitische Sammlung – Prinz Eugen von Savoyen Ein naheliegendes Modell – im wörtlichen Sinne – für die Anlage, Ordnung und Präsentation einer Porträtstichsammlung von fürstlichem Ausmaß bot sich dem jungen Erzherzog Franz, als er fünf Tage nach seiner Ankunft in Wien zum ersten Mal die Hofbibliothek besuchte.682 Keine hundert Meter von den eigenen Privatgemächern entfernt, im Mit- teloval des barocken Prunksaals, war die imposante Porträtsammlung des Prinzen Eugen von Savoyen aufgestellt, seit diese 1738 von dessen Nichte und einzigen Erbin, Anna Viktoria von Savoyen, gemeinsam mit der Biblio- thek und der Kupferstichsammlung des Prinzen verkauft worden war.683 Im Gegenzug wurde der Prinzessin eine jährliche Leibrente von 10.000 Gulden vertraglich zugesichert, auszuzahlen jeweils am 12. des Monats Dezember und rückwirkend auf das Jahr 1737.684 682 Wolfsgruber (1899), Bd. 2, S. 4. 683 Der Übergabekatalog ÖNB, HAD, Cod. 14378, Catalogus librorum bibliothecae principis Eugenii de Sabaudia […], Vol. III., die Kassetten der Porträtsammlung auf fol. 1399 f. 684 Die betreffende Passage aus der Verkaufsurkunde lautet: „[…] si una Bibliothecam ante- lati condam Patruelis mei, Princepis Eugenii ad me devolutam altissime dictae Majestati
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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